Bericht: Luca App will Impfnachweis und Perso kombinieren
Luca App will Funktionsumfang ausbauen
Bildquelle: luca-app.de
Die Luca App ist seit fast einem Jahr auf dem Markt. Mit mehr als 40 Millionen Nutzern ist das Angebot eine Erfolgsgeschichte. Die Anwendung stand aber von Anfang an in der Kritik von Datenschützern. Zudem gilt es in der Politik mittlerweile Überlegungen, von der künftigen Nutzung Abstand zu nehmen, da auch Zweifel an der Effektivität bestehe.
Ins Leben gerufen wurde die Luca App für den Check-In auf Veranstaltungen und in der Gastronomie. Mittlerweile bietet die Anwendung weit mehr. So lassen sich beispielsweise auch Impfzertifikate und Corona-Testergebnisse speichern. Das Ziel der Anbieter ist, alle für die Corona-Pandemie wichtigen Funktionen in der Luca App zu kombinieren.
Luca-CEO Patrick Hennig erklärte in einem Interview mit der Berliner Zeitung, dass es beim aktuellen Funktionsumfang nicht bleiben soll. Mit der Luca App sollen dem Bericht zufolge auch Impf- und Personalausweis zusammengeführt werden. In welchem Zeitraum ein digitaler Personalausweis in der Luca App Einzug halten könnte, ist noch unklar.
Luca-Chef: "Verschlüsselungskonzept hat sich bewährt"
Luca App will Funktionsumfang ausbauen
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Hennig ging im Interview auch auf die vielfach geäußerten Datenschutz-Bedenken ein. Die Kritik sei immer noch die gleiche wie zum Start der App im Frühjahr 2021. Keine der Befürchtungen hätten sich erfüllt und das Verschlüsselungskonzept habe sich bewährt. Im Luca System sei "noch nie auch nur ein einziger Kontakt gefährdet" gewesen.
Hennig gegenüber der Berliner Zeitung weiter: "In welcher Anwendung wird ein Nutzer heute denn bitte noch informiert, sobald jemand auf seine Daten Zugriff erhält, damit weiß der Nutzer jederzeit, wer dann und wie Einsicht hatte?" Die Macher der Luca App hätten von Anfang an ein "völlig neues Level an Transparenz" etabliert.
Daten-Panne in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz gab es indes eine Daten-Panne, bei der die Luca App aber keine Schuld trifft. Einem Bericht des Südwestrundfunks zufolge habe die Mainzer Polizei über eine Datenabfrage Besucher einer Mainzer Gaststätte ermittelt, die als Zeugen eines Unfalls in Frage kommen. Ein Besucher des Restaurants sei gestürzt und wenige Tage später seinen Verletzungen erlegen.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen sei die Verwendung von Luca-App-Daten für die Strafverfolgung nicht zulässig. Die Staatsanwaltschaft Mainz habe gegenüber dem SWR den Fehler bestätigt und eingeräumt, dass es für die Datenabfrage "keine hinreichende rechtliche Grundlage" gab.
Wie berichtet kann das jeweils zuständige Gesundheitsamt Nutzern der Luca App nach entsprechender Zustimmung jetzt auch Direktnachrichten zukommen lassen.