73 Tote wegen giftiger Substanzen: Samsung sieht keine Mitschuld
Bei der Produktion von Handys und Smartphones kommen oft giftige Substanzen zum Einsatz.
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Der südkoreanische Technologie-Riese Samsung hat sich
wegen Krebserkrankungen bei Arbeitern seiner Chipfabriken in den
vergangenen Jahren entschuldigt. "Einige unserer Beschäftigten
erkrankten an Leukämie und anderen unheilbaren Krankheiten, die in
einigen Fällen auch zum Tod führten", sagte der Chef von Samsung
Electronics, Kwon Oh Hyun. Der weltgrößte Hersteller von
Speicherchips und Handys versprach, Schmerzensgeld an die betroffenen
Patienten und Hinterbliebenen zu zahlen. Diese fordern seit Jahren,
Samsung solle anerkennen, dass es einen Zusammenhang zwischen den
Erkrankungen und in den Chipfabriken verwendeten Chemikalien gebe.
Mit der Entschuldigung sei jedoch nicht das Eingeständnis verbunden, dass es diesen Zusammenhang gebe oder dass das Unternehmen eine Mitschuld am Tod oder den Erkrankungen zahlreicher Beschäftigter trage, sagte ein Unternehmenssprecher in Seoul. Allerdings räumte Samsung ein, dass es schon früher eine Lösung in dem Streit mit den betroffenen Parteien hätte suchen müssen. "Wir hätten umsichtiger mit der Notlage und der Trauer der früheren Beschäftigten und der Familien der Verstorbenen umgehen müssen", hieß es in einer Erklärung.
Bis heute sind 193 Fälle bekannt
Bei der Produktion von Handys und Smartphones kommen oft giftige Substanzen zum Einsatz.
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Nach Angaben der Gruppe "Unterstützer für die Gesundheit und Rechte
der Beschäftigten in der Halbleiterindustrie" (SHARPS) geht es in dem
Streit um 193 bekanntgewordene Fälle, darunter 73 mit Todesfolge, in
denen Arbeiter bei verschiedenen Tochterunternehmen der
Samsung-Gruppe erkrankt seien. Von ihnen hätten 146 Menschen beim
Konzern-Flaggschiff Samsung Electronics gearbeitet. 57 davon seien
gestorben.
Mit der Entschuldigung reagierte Samsung jetzt auf Forderungen der Familien, von SHARPS sowie der Oppositionsabgeordneten Sim San Jeung vom vergangenen Monat nach einer Entschuldigung und der Einsetzung eines Schlichtergremiums. "Alle Parteien werden über die Bildung einer unabhängigen Vermittlergruppe diskutieren", kündigte Samsung an. Dabei solle auch über die Höhe der geplanten Ausgleichszahlungen diskutiert werden.
Außerdem will sich Samsung als "Interessenpartei" aus einem Rechtsstreit zwischen den klagenden Beschäftigten und ihren Familien auf der einen Seite und der Behörde für Entschädigung und Wohlfahrt koreanischer Arbeiter auf der anderen Seite zurückziehen. Die Kläger fordern Geld aus einem Entschädigungsfonds der Regierung.