Test

Der Browser Opera Mobile 10.1 Beta für Android im Test

Smartphone-Browser zeigt auf Android ungeahnte Schwächen
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Opera Mobile 10.1 Beta für Android Opera Mobile 10.1 Beta für Android
Bild: Opera / teltarif.de
Nachdem Opera in dieser Woche die erste Beta des Browsers Opera Mobile für Android veröffentlichte, haben wir die Anwendung einem kurzen Test unterzogen. Dazu stand uns ein Motorola Milestone mit der Betriebssystemsversion Android 2.1 zur Verfügung. Opera Mobile für Android kann kostenlos im Android Market aufs Smartphone geladen werden und ist lauffähig ab der Version 1.6. Beim Download allerdings schon der erste Wermutstropfen: Die Installationsdatei ist knapp 7 MB groß. Ein weiterer Minuspunkt: Nach der Installation belegt der Browser stolze 22 MB des internen Speichers. Auch bei der Installation unter Android 2.2, das die Installation von Programmen auf der Speicherkarte erlaubt, nimmt Opera Mobile immer noch gut 15 MB des internen Speichers in Anspruch.

Erster Start und Einstellungen des Smartphone-Browsers

Opera Mobile 10.1 Beta für Android Opera Mobile 10.1 Beta für Android
Bild: Opera / teltarif.de
Beim ersten Start des Browsers erblicken alle Nutzer, die schon die Browser-Version Opera Mini kennen oder Opera Mobile unter einem anderen Handy-Betriebssystem genutzt haben, die bekannte Oberfläche. Der Start-Bildschirm ist identisch mit dem der anderen mobilen Varianten des Opera-Browsers und zeigt neun sogenannte Quick-Dial-Schaltflächen. Fünf dieser Schaltflächen sind bereits mit Webseiten belegt, wobei diese jedoch problemlos über ein Kontext-Menü gelöscht oder ausgetauscht werden können. Somit kann der Nutzer die am häufigsten genutzten Webseiten direkt und ohne Umwege mit einem Klick aufrufen. Auch das Festlegen der Browser-Einstellungen gelingt schnell und einfach: So kann der Nutzer auswählen, ob Webseiten in der mobilen Ansicht angezeigt oder ob der Datenkomprimierungsdienst Opera Turbo genutzt werden soll.

Opera Turbo soll das Laden von Webseiten durch Kompression deutlich beschleunigen. In einem Testlauf mit verschiedenen Seiten unterschiedlicher Größe ist jedoch aufgefallen, dass dies nicht immer der Fall ist. Teilweise wurden Webseiten ohne Opera Turbo schneller geladen. Natürlich ist hier die Qualität der Datenverbindung das Nadelöhr: Ist diese sehr langsam, hilft manchmal auch Opera Turbo nicht mehr weiter. Hier ist Ausprobieren angesagt. Auf eine generelle Empfehlung an die Nutzer für oder gegen diese Option verzichten wir daher.

Wer Opera auf seinem Desktop-Rechner nutzt, wird Opera Link schätzen. Mit dieser Funktion können Lesezeichen zwischen den verschiedenen Opera-Versionen synchron gehalten werden.

Vor- und Nachteile von Opera Mobile für Android

Startseite von Opera Mobile Beta mit Quick Dial Startseite von Opera Mobile Beta mit Quick Dial
Screenshot: Opera
Generell stellt Opera Mobile Webseiten gut und übersichtlich dar. Jedoch fällt auf, dass sich mit anderen Browsern für Android wie dem Standard-Browser oder dem Alternativ-Programm Dolphin sehr viele Seiten zügiger aufbauen. Flash-Inhalte stellt Opera Mobile leider nicht dar, und HTML5 wird momentan erst teilweise unterstützt. Dagegen funktioniert Pinch-to-Zoom in der Beta-Version bereits sehr gut. Auch gefallen Funktionen wie Tab-Support, Geo-Location-Support, der integrierte Passwort-Manager und die Darstellung skalierbarer Vektorgrafiken ohne Plug-In. Interessant ist zudem die Option, Webseiten zu speichern, um diese offline lesen zu können. Nutzer mit nach Online-Minuten abgerechneten Datentarifen sparen so Kosten beim mobilen Surfen.

Sehr negativ ist bei unserem Test jedoch folgender Umstand aufgefallen: Wechselt der Nutzer während der Nutzung von Opera Mobile zu einem anderen auf dem Smartphone installierten Programm, beispielsweise zum E-Mail-Client, und wieder zurück zum Browser, sind anschließend alle zuvor geöffneten Seiten/Tabs nicht mehr sichtbar. Hier muss Opera auf jeden Fall nachbessern, denn immerhin unterstützt Android Multitasking. Dies ist besonders ärgerlich, wenn gleich mehrere Tabs geöffnet waren und diese alle neu aufgerufen werden müssen. Beim schnellen Scrollen durch Webseiten ist zudem aufgefallen, dass es manchmal einige Sekunden dauert, bis die Seite wieder komplett aufgebaut ist.

Das Urteil zum Browser Opera Mobile 10.1 Beta

Opera Mobile Beta Startbildschirm nach der Installation
Screenshot: Opera
Die erste Beta-Version hinterlässt einen sehr gemischten Eindruck. Positiv ist mit Sicherheit die bekannte Oberfläche und das bereits bewährte Funktionskonzept. Allerdings fällt, wie bereits Eingangs erwähnt, die Größe der Anwendung für Smartphones schon mehr üppig aus. Ebenfalls muss noch deutlich an der Geschwindigkeit gearbeitet werden, damit Opera Mobile eine wirkliche Alternative zum Android-Standard-Browser oder auch zum Dolphin-Browser darstellt. Gerade der Dolphin-Browser bietet mit seinen diversen Add-Ons viele Möglichkeiten, den Browser an die individuellen Bedürfnisse des Nutzers anzupassen. Auch der fehlende Flash-Support sollte nach Möglichkeit bis zur finalen Version nachgeliefert werden.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich der Browser bis zur finalen Version entwickelt. Auf Smartphones mit den Betriebssystemen Symbian und Windows Mobile zeigt der Opera Mobile sein ganzes Potenzial. Behebt Opera die noch vorhandenen Mängel der Android-Version, hat der Browser mit Sicherheit das Zeug dazu, auf sehr vielen Android-Handys installiert zu werden.

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