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BNetzA macht ernst: Erste Callcenter-Nummern gesperrt

Bis zu 70 Anrufe täglich führten zur Abschaltung
Von Steffen Herget

Im Kampf gegen ungewollte Telefonwerbung macht die Bundesnetzagentur (BNetzA) jetzt ernst: Wie die Behörde mitteilte, wurde die Abschaltung von sieben Rufnummern beauftragt. Betroffen davon sind vier Callcenter, die zur Anwahl sogenannte "Predictive Dialer" eingesetzt hatten. Diese wählen automatisch nach zuvor festgelegten Regeln eine Reihe von Rufnummern an. Sobald der erste Angerufene das Gespräch entgegennimmt, werden die Anrufe zu den anderen Teilnehmern abgebrochen, um diese zu einem späteren Zeitpunkt erneut anzuwählen. So soll die Auslastung von Callcenter-Mitarbeitern verbessert werden.

Das kann darin resultieren, dass das heimische Telefon häufig klingelt, aber niemand dran ist und kein Gespräch zustande kommt. Die angezeigte Rufnummer ist für einen Rückruf in der Regel nicht zu erreichen. "Die ungebremste Automatisierung geht hier zu Lasten der Angerufenen. Die Vielzahl der Telefonanrufe, bei einzelnen Verbrauchern etwa mit 70 Anrufen pro Tag, führt zu einer unzumutbaren Belästigung und bedeutet einen massiven Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen. Einen Wettbewerbsvorsprung durch Belästigung zu erzielen, ist nicht hinnehmbar", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. "Ich appelliere zugleich an die Unternehmen, bei den Bemühungen um Effizienzsteigerungen nicht den Verbraucher aus dem Blick zu verlieren."

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