Probleme

Corona-Warn-App auf Android-Smart­phones gestört (Update: Fehler behoben)

Auf einigen Android-Smart­phones funk­tio­niert die Corona-Warn-App derzeit nicht einwand­frei. SAP und Telekom arbeiten gemeinsam mit Google an einer Lösung
Von mit Material von dpa

Störung bei Corona-App Störung bei Corona-App
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Nutzer der offi­ziellen, vom Robert-Koch-Institut veröf­fent­lichten Corona-Warn-App erhalten derzeit unter Umständen kein aktu­elles Ergebnis bei der Risiko-Ermitt­lung. Mehrere Anwender berich­teten in sozialen Netz­werken, dass die App nicht den Risiko-Status aktua­lisiere. Auf dem iPhone von Apple tauchte der Fehler hingegen nicht auf.

Ein Spre­cher des größten euro­päi­schen Soft­ware-Konzerns SAP bestä­tigte auf dpa-Anfrage die Probleme: Zurzeit sei es der Corona-Warn-App unter Android-Smart­phones "in einigen Fällen" nicht möglich, einen Schlüs­sel­abgleich durch­zuführen. "Das liegt aktuell am Exposure Noti­fica­tion Frame­work unter dem Google-Smart­phone-Betriebs­system." Das ist die tech­nische Schnitt­stelle, die Google über seine Play Services auf Android-Handys zur Verfü­gung stellt. "Wir haben Google über das Problem infor­miert und arbeiten gemeinsam unter Hoch­druck an der Lösung des Problems." SAP hat zusammen mit der Deut­schen Telekom die App entwi­ckelt.

Die Corona-Warn-App verzeichnet bislang nach Angaben des Bundes­gesund­heits­minis­teriums mehr als 25 Millionen Down­loads. Die Anwen­dung werde von schät­zungs­weise 23 Millionen Menschen aktiv einge­setzt. Damit bleibt die Verbrei­tung zwar hinter den ursprüng­lichen Erwar­tungen zurück. Im Vergleich zu Frank­reich, wo die dortige Corona-Warn-App nur rund zwei Millionen Mal herun­ter­geladen wurde, ist das für den deut­schen Markt bestimmte Programm dennoch ein Erfolg.

Diskus­sionen um Daten­schutz

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Zuletzt hatten sich der CDU-Poli­tiker Fried­rich Merz und andere für eine Locke­rung des Daten­schutz-Konzeptes der Anwen­dung stark gemacht, um bessere Daten für eine effek­tive Pandemie-Bekämp­fung sammeln zu können. Der CSU-Poli­tiker Uwe Brandl brachte sogar die Möglich­keit ins Spiel, Handy-Daten auszu­werten, um die Einhal­tung der 15-Kilo­meter-Bewe­gungs­radius-Grenze in Corona-Hotspots zu über­wachen.

Die Vorstöße einzelner Poli­tiker waren beim Bundes­daten­schutz­beauf­tragten Ulrich Kelber und der Nicht­regie­rungs­orga­nisa­tion Chaos Computer Club (CCC) auf scharfe Kritik gestoßen. "An keiner Stelle steht Daten­schutz der Funk­tions­weise der App entgegen - mit mehr oder weniger Daten­schutz würde sie genauso gut oder schlecht funk­tio­nieren, keines­falls aber besser", sagte CCC-Spre­cher Linus Neumann der Rhei­nischen Post in Düssel­dorf.

Die Corona-Warn-App wird konti­nuier­lich weiter­ent­wickelt. So steht beispiels­weise eine Anpas­sung an iPhones an, die mit dem Betriebs­system iOS 12.5.1 ausge­stattet sind, da sie sich nicht auf iOS 13 oder 14 aktua­lisieren lassen. Zuletzt wurde in die App ein Kontakt-Tage­buch inte­griert.

Update 14. Januar: Fehler behoben

Google hat den Fehler im Exposure Noti­fica­tion Frame­work behoben. Somit funk­tio­niert die Corona-Warn-App nun auch auf Android-Smart­phones wieder einwand­frei.

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