Wearables

Erste Krankenkasse bezuschusst Fitnessmesser

Der Kauf von elektronischen Fitness­messern wie Smartwatches oder Armbändern wird nun von einer Krankenkasse mitfinanziert - zumindest ein Teil. Die AOK Nordost macht den Anfang.
Von Paulina Heinze mit Material von dpa

Joggerin AOK Nordost bezuschusst Fitnessmesser
Bild: dpa
Als erste Krankenkasse bezuschusst die AOK Nordost den Kauf elektronischer Fitness­messer. Versicherte, die am "AOK-Gesund­heitskonto" teilnähmen, bekämen für den Kauf solcher Geräte (Wearables) einmal in zwei Jahren einen Zuschuss von maximal 50 Euro, aber höchstens 50 Prozent des Anschaffungs­preises, teilte eine Sprecherin der Kranken­kasse mit.

Dieser Zuschuss gelte für sämtliche Geräte, die Herz­frequenz, Strecken­länge, Höhenmeter, Geschwindigkeit, Kalorien­verbrauch und anderes dokumentierten, also für Fitness­armbänder und Smartwatches - auch für die Apple Watch. "Ein einfacher Schritt­zähler, der keine anderen Informationen ermittelt als die Schrittzahl, wird daher nicht bezuschusst." Zuvor hatten "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet. Joggerin AOK Nordost bezuschusst Fitnessmesser
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Die Sprecherin begründete das Vorgehen der Kranken­kasse damit, dass die Digitalisierung für viele Menschen längst im Alltag angekommen sei. "Das veränderte Konsumenten­verhalten, aber auch die Zunahme von Volksk­rankheiten bereits in der jüngeren Generation erfordern nach unserer Auffassung auch von gesetzlichen Kranken­kassen innovative Wege in der Prävention zu gehen."

Umfrage zur Nutzung von Gesundheits-Apps

Die Nutzung von Gesundheits-Apps liegt im Trend. Ob die Apps jedoch zukünftig den Arztbesuch ersetzen können, ist eine andere Frage. Immerhin 19 Prozent der 25 bis 34 Jährigen glauben, dass ein Arzt­besuch schon bald überflüssig sein könnte. Die Alters­gruppe ab 55 Jahren setzt weiterhin auf den persönlichen Arztbesuch. Nur 14 Prozent wollen an den digitalen Arzt in der Hosentasche glauben. Dies sind die Ergebnisse einer Studie des Meinungs­forschungs­instituts YouGov im Auftrag des Onlineshops modeo.de.

Weiterhin können sich 23 Prozent der Befragten vorstellen, Apps und Endgeräte zur Selbst­diagnose und Gesundheits­prävention inklusive Messung von Blutdruck, Puls oder Kalorien zu nutzen. Die Daten­sicherheit wird hingegen kritisch gesehen. So haben 32 Prozent der Befragten Angst vor einem Missbrauch ihrer digitalen Gesund­heits­daten, wie etwa durch die Kranken­kassen (23 Prozent), den Arbeitgeber (16 Prozent) oder durch Werbe­treibende (29 Prozent). Einer Online-Beratung vom Arzt stehen in dieser Umfrage 51 Prozent der Befragten negativ gegenüber. Sofern es sich um kleinere Krankheiten oder Beschwerden handelt, würden sich jedoch immerhin 40 Prozent auch online von einem Arzt beraten lassen.

Vorbehalte gegen Gesundheits-Apps

Allerdings gibt es nicht nur bei Daten­schützern Vorbehalte gegen solche Gesundheits-Apps. Bundes­gesundheits­minister Hermann Gröhe (CDU) mahnte jüngst, jeder müsse wissen, dass mit solchen Apps persönliche Daten ins Internet gelangen könnten, die nicht ausdrücklich geschützt seien.

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