AOK Nordost bezuschusst Fitnessmesser
Bild: dpa
Als erste Krankenkasse bezuschusst die AOK Nordost den
Kauf elektronischer Fitnessmesser. Versicherte, die am
"AOK-Gesundheitskonto" teilnähmen, bekämen für den Kauf solcher
Geräte (Wearables) einmal in zwei Jahren
einen Zuschuss von maximal
50 Euro, aber höchstens 50 Prozent des Anschaffungspreises, teilte
eine Sprecherin der Krankenkasse mit.
Dieser Zuschuss gelte für sämtliche Geräte, die Herzfrequenz,
Streckenlänge, Höhenmeter, Geschwindigkeit, Kalorienverbrauch und
anderes dokumentierten, also für Fitnessarmbänder und Smartwatches -
auch für die Apple Watch. "Ein einfacher Schrittzähler, der keine
anderen Informationen ermittelt als die Schrittzahl, wird daher nicht
bezuschusst." Zuvor hatten "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und
"Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.
AOK Nordost bezuschusst Fitnessmesser
Bild: dpa
Die Sprecherin begründete das Vorgehen der Krankenkasse damit, dass
die Digitalisierung für viele Menschen längst im Alltag angekommen
sei. "Das veränderte Konsumentenverhalten, aber auch die Zunahme von
Volkskrankheiten bereits in der jüngeren Generation erfordern nach
unserer Auffassung auch von gesetzlichen Krankenkassen innovative
Wege in der Prävention zu gehen."
Umfrage zur Nutzung von Gesundheits-Apps
Die Nutzung von Gesundheits-Apps liegt im Trend. Ob die Apps jedoch zukünftig den Arztbesuch ersetzen können, ist eine andere Frage. Immerhin 19 Prozent der 25 bis 34 Jährigen glauben, dass ein Arztbesuch schon bald überflüssig sein könnte. Die Altersgruppe ab 55 Jahren setzt weiterhin auf den persönlichen Arztbesuch. Nur 14 Prozent wollen an den digitalen Arzt in der Hosentasche glauben. Dies sind die Ergebnisse einer Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Onlineshops modeo.de.
Weiterhin können sich 23 Prozent der Befragten vorstellen, Apps und Endgeräte zur Selbstdiagnose und Gesundheitsprävention inklusive Messung von Blutdruck, Puls oder Kalorien zu nutzen. Die Datensicherheit wird hingegen kritisch gesehen. So haben 32 Prozent der Befragten Angst vor einem Missbrauch ihrer digitalen Gesundheitsdaten, wie etwa durch die Krankenkassen (23 Prozent), den Arbeitgeber (16 Prozent) oder durch Werbetreibende (29 Prozent). Einer Online-Beratung vom Arzt stehen in dieser Umfrage 51 Prozent der Befragten negativ gegenüber. Sofern es sich um kleinere Krankheiten oder Beschwerden handelt, würden sich jedoch immerhin 40 Prozent auch online von einem Arzt beraten lassen.
Vorbehalte gegen Gesundheits-Apps
Allerdings gibt es nicht nur bei Datenschützern Vorbehalte gegen
solche Gesundheits-Apps. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe
(CDU) mahnte jüngst, jeder müsse wissen, dass mit solchen Apps
persönliche Daten ins Internet gelangen könnten, die nicht
ausdrücklich geschützt seien.