Bestätigt: In Sachsen gibt es noch etwa 13.000 Funklöcher
Gibt es noch andere Themen als Covid-19 ? Ja gibt es. Funklöcher zum Beispiel. Rund 13.000 Funklöcher gibt es alleine in Sachsen und die Probleme bestehen - wen wundert es - vor allem auf dem Land.
13.000 Funklöcher auf dem Land
Die Funklochkarte der Bundesnetzagentur für Sachsen belegt: Hier haben alle 3 (4) Netzbetreiber noch gigantischen Nachholbedarf.
Grafik: Bundesnetzagentur / Screenshot teltarif.de
Bei der Mobilfunkverfügbarkeit alleine im Freistaat-Sachsen gibt es erhebliche Unterschiede. Während es in Leipzig und Dresden keine oder genauer "so gut wie keine" Funklöcher mehr gibt, klaffen vor allem im Landkreis Görlitz (an der Grenze zu Polen gelegen) noch deutliche Lücken.
Das geht aus einer offiziellen Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Linken-Politikerin Caren Lay hervor, welche der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Die Abgeordnete hatte wissen wollen, wie viele sogenannte Rasterzellen zur Erfassung der Mobilfunkabdeckung in Sachsen in die Kategorie "kein Netz" fallen.
Jetzt hat sie es amtlich: Demnach gibt es in Sachsen rund 13.000 Funklöcher über bewohntem Gebiet. Das entspricht 4,4 Prozent aller Mobilfunk-Rasterzellen.
Die Liste der Nichtversorgung führt der Landkreis Görlitz mit rund 4400 Funklöchern an. Auch die Kreise Bautzen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Nordsachsen sowie der Erzgebirgskreis weisen teils deutlich mehr als 1000 Lücken auf.
Was ist eine Rasterzelle?
Als Rasterzelle "ohne Netz" werden jene Areale erfasst, in denen weniger als die Hälfte der Haushalte mit 3G oder 4G versorgt ist.
Das Problem der schlechten Netzabdeckung ist auf fehlende Funkmasten zurückzuführen. Die Bundesregierung hat im vorigen Herbst eine Mobilfunkstrategie verabschiedet, um die Mobilfunkverfügbarkeit zu verbessern. Bis 2024 sollen dafür eigentlich 1,1 Milliarden Euro investiert werden. Rund 5.000 Standorte sollen dazukommen, um die weißen Mobilfunk-Flecken von der Karte zu tilgen. Und das wird nicht reichen.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Auf der Homepage der Bundesnetzagentur gibt es eine interaktive Funklochkarte. Und diese Karte stimmt leider erschreckend genau mit der Realität überein.
Viele Mitbürger glauben, die Netze sind "eh da". Und das sind sie eben nicht. Spätestens, wenn der Lock-Down wegen Covid-19 vorüber ist, müsste endlich massiv ausgebaut werden, wie seit Jahren nicht mehr.