IBM liebäugelt mit Blackberry-Firmengeschäft
IBM liebäugelt mit Blackberry
Bild: IBM und Blackberry
Der Computerriese IBM hat laut einem Medienbericht Interesse an einem Filetstück des kriselnden
Blackberry-Anbieters RIM. IBM habe informell wegen einer Übernahme
des Firmengeschäfts von Research In Motion (RIM) vorgefühlt,
berichtete die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg. Der
Bereich betreibt vor allem den von vielen Unternehmen genutzten
E-Mail-Dienst von Blackberry. Interessenten für RIM als Ganzes oder
die Handy-Produktion gebe es hingegen nicht, hieß es unter Berufung
auf informierte Personen.
IBM liebäugelt mit Blackberry
Bild: IBM und Blackberry
RIM befindet sich gerade in einer harten Durststrecke. Geräte mit
dem nächsten Betriebssystem Blackberry 10 kommen nicht vor kommendem
Jahr auf den Markt. Die aktuellen Modelle können nicht mit Apples
iPhone und Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android
mithalten. Im vergangenen Quartal sank der Anteil von RIM am
Smartphone-Markt nach Berechnungen des Marktforschers IDC auf 4,8 Prozent - vor einem Jahr waren es noch 11,5 Prozent.
Der aus Deutschland stammende RIM-Chef Thorsten Heins hatte angekündigt, alle Optionen für das Unternehmen zu prüfen. Darunter sind auch ein Verkauf oder die Vergabe von Blackberry-Lizenzen an andere Unternehmen. Diese Woche war über ein mögliches Interesse von Samsung spekuliert worden, der weltgrößte Smartphone-Hersteller wies das jedoch zurück.
RIM von iPhone und Android überrollt
IBM hatte in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt immer mehr vom Computergeschäft hin zu Unternehmensdienstleistungen verlagert. Dazu würden die E-Mail-Server von Blackberry gut passen. Unklar ist allerdings, wie wertvoll der verbleibende Rest von RIM wäre. Das Unternehmen hat unter anderem mit dem Blackberry-Messenger BBM auch Verbraucher als Kunden und bietet auch Handys im Niedrigpreis-Bereich an.
RIM hatte zu lange auf seine klassischen E-Mail-Handys mit großer Tastatur und kleinem Bildschirm gesetzt und wurde von iPhone und Android überrollt. Heins hofft auf die Rettung durch das nächste Betriebssystem und senkt in der Zwischenzeit die Kosten. So wird fast ein Drittel der Arbeitsplätze abgebaut. Der Start der ersten Geräte mit Blackberry 10 musste aber erst vor kurzem von Ende dieses Jahres auf Anfang 2013 verschoben werden.