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NetCologne: Anschlüsse mit bis zu 1 GBit/s im Downstream

Anbieter will Glasfasernetz zügig ausbauen
Von Daniela Eckstein

Der Kölner Citycarrier NetCologne rüstet sein Glasfaser-Breitbandnetz (FTTx) weiter auf: Anfang 2010 wird das Unternehmen Internetzugänge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 GBit/s im Downstream auch für Privatkunden anbieten. Das kündigte NetCologne-Geschäftsführer Werner Hanf heute auf der Jahresversammlung des Bundesverbands Glasfaseranschluss (Buglas) an. Hanf betonte, der Bedarf für solche Bandbreiten sei bereits vorhanden. "Das sehen wir daran, wie unser Hochgeschwindigkeitsnetz derzeit genutzt sind. Von unseren 70 000 Kunden nutzen 10 Prozent bereits regelmäßig die aktuell maximale Geschwindigkeit von 100 MBit/s aus." Wer Videodateien aus dem Netz lädt oder HDTV via Internet empfangen will, brauche sehr hohe Datenraten. Auch seien neue PCs mit Gigabit-Ethernet-Anschlüssen bereits auf Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 GBit/s ausgelegt.

NetCologne setzt im Kölner Stadtbereich weiter auf Fibre to the Building (FTTB)

Der Anbieter NetCologne will die höhere Datenübertragungsrate in allen derzeit rund 26 000 Gebäuden anbieten, die an sein Hochleistungs-Glasfasernetz angeschlossen sind. Hierbei handelt es sich um Gewerbegebäude und vor allem Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 234 000 Wohnungen. Bereits mit Glasfaser versorgt sind Teile der Altstadt Kölns, die daran angrenzenden Stadtbereiche Nordstadt, Belgisches Viertel und Südstadt, die sich nordwestlich ans Zentrum anschließenden Stadtteile Nippes und Ehrenfeld sowie Teile des rechtsrheinischen Stadtteils Mühlheim. Das Unternehmen weitet seine Infrastruktur derzeit in weitere rechtsrheinische flussnahe Bereiche aus - unter anderem Buchheim, Deutz und Porz. Im Ausbau ist weiterhin das Netz im linksrheinisch gelegenen Universitätsstadtteil Sülz und im kleinen Stadtteil Riehl rund um den Zoo.

Anbindung an Glasfasernetz vorrangig für Mehrfamilienhäuser und Gewerbe

Der Glasfaserausbau in weiteren Stadtgebieten wie auch im nahe gelegenen Siegburg ist geplant. Dazu sagte NetCologne-Geschäftsführer Hanf: "In Köln wollen wir bis 2013 weitere 30 000 Gebäude mit Glasfaser versorgen." Die Erschließung reiner Einfamilienhaussiedlungen kommt für das Unternehmen aus Kostengründen nicht in Frage. Einfamilienhäuser, die in einem bereits mit dem NetCologne-Highspeednetz versorgten Gebiet liegen, haben allerdings in Kürze eine Chance auf einen Glasfaseranschluss. "Eine neue Technologie macht das möglich, ohne dass wir riesige graue Kästen in die Keller bauen müssen", so Hanf. Weiterhin sollen auch alle 20 000 Fernsehkabelkunden von höheren Übertragungsgeschwindigkeiten profitieren können.

Preiskampf mit Unitymedia

Genaue Starttermine und Preislisten wird NetCologne Anfang des Jahres bekannt geben. Der Kunde soll verschiedene Bandbreiten im Downstream ab 50 MBit/s wählen können, die in 50-MBit-Schritten bis ein auf 1 GBit/s gestaffelt werden. Hanf kündigt zumindest an, dass der 150-MBit/s-Anschluss preislich mit dem 120-MBit/s-Anschluss von Unitymedia mithalten wird, den der Kabelnetzanbieter seit Anfang November anbietet. Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia, mit dem sich NetCologne einen heftigen Konkurrenzkampf liefert, verlangt für den schnellen Internetzugang per TV-Kabel mit Internet- und Festnetz-Flatrate 80 Euro monatlich in den Tarifen 2play 120000 und 3play 120000, wobei letzterer zudem noch ein Kabel-TV-Paket enthält. Die NetCologne City Surf-Flat 100M bietet hingegen eine Telefon-Flatrate für das deutsche Festnetz und eine Internet-Flatrate mit 100 MBit/s im Downstream für 34,90 Euro monatlich. Allerdings ist sie bisher eben nur in wenigen Teilen des Kölner Stadtgebiets verfügbar.

Lesen Sie auf der zweiten Seite, was der Verband Buglas hinsichtlich des flächendeckenden Ausbau der Breitband-Infrastruktur in Deutschland fordert.

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