1&1 Drillisch: Internetkapazitäten bei o2 wurden teurer
United Internet legt aktuelle Zahlen vor
Bild: 1und1 Drillisch, Montage: teltarif.de
Höhere Kosten für Mobilfunkkapazitäten haben
den Gewinn des Telekommunikationskonzerns United Internet gedrückt.
In den ersten neun Monaten 2020 verbuchte das Unternehmen ein Konzernergebnis von 331 Millionen Euro und damit 7,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Firma heute mitteilte.
Mehrausgaben für o2-Netz-Kapazität
United Internet legt aktuelle Zahlen vor
Bild: 1und1 Drillisch, Montage: teltarif.de
Der Rückgang lag daran, dass die United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch seit Juli mehr Geld für Internetkapazitäten zahlen muss,
die sie vom Netzbetreiber Telefónica eingekauft hat - pro Halbjahr
kommen künftig laut Firmenangaben 80 Millionen hinzu. Als virtueller
Netzbetreiber hat 1&1 Drillisch noch keine
eigenen Mobilfunkstationen, vielmehr nutzt die Firma die
Infrastruktur vom Wettbewerber aus München.
Der Umsatz des Mutterkonzerns United Internet stieg in dem Neunmonatszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 3,98 Milliarden Euro. Der Konzern hat 9600 Mitarbeiter, davon 7900 in Deutschland. Neben der Firmenzentrale in Montabaur in Rheinland-Pfalz (1700 Mitarbeiter) ist Karlsruhe ein wichtiger Standort (2500 Mitarbeiter), dort sind unter anderem die Hosting-Sparte und Teile der Dienste GMX und web.de angesiedelt.
United Internet will mit seiner Tochter 1&1 Drillisch zum vierten deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber werden, dafür sicherte sich das Unternehmen 2019 in einer Auktion der Bundesnetzagentur die nötigen Frequenzen. Wann das eigene Netz startet, ist aber noch nicht absehbar.
Im Rahmen des Netz-Mitnutzungsvertrags wollte Telefónica nochmals 64 Millionen Euro mehr von 1&1-Drillisch für die Vorleistung haben. Ein Schiedsgutachter hat im Oktober darüber entschieden.