Schnelles Internet: VDSL-Anbieter im Tarifvergleich

Die Monatspreise für einen VDSL-Anschluss liegen im günstigsten Fall bei knapp über 30 Euro, reichen aber bis hin zu 45 Euro. Bei einigen Anbietern muss der Kunde genau auf das Kleingedruckte achten. So wirbt zwar o2 beispielsweise mit Grundkosten von 14,99 Euro für DSL (hinzu kommt die VDSL-Speed-Option für 4,99 Euro) bei einer Laufzeit von zwei Jahren, aber nur im Kleingedruckten ist zu sehen, dass dieser Preis nur in den ersten drei Monaten gilt. Auch bei 1&1 wird mit einem vermeintlich günstigen Preis von 34,99 Euro geworben, immerhin gilt dieser aber zwei Jahre, bevor er dann um 5 Euro teurer wird. Bei Primacom wiederum versteckt sich im günstigeren VDSL-Tarif ein Mindestgesprächsumsatz von 4,95 Euro monatlich.

Achten sollten VDSL-Kunden auch auf die Gesprächskosten, die mit dem Angebot verbunden sind. Wer etwa Alice S von o2 bucht, zahlt zwar monatlich nur 29,98 Euro, wird aber auch mit Gesprächskosten von 22 Cent pro Minute bei Gesprächen ins deutsche Fest- und Mobilfunknetz zur Kasse gebeten. Überhaupt sind Mobilfunkkosten bei fast allen Angeboten im Bereich von 19 Cent pro Minute und mehr. Nur easybell berechnet seinen Kunden vergleichsweise günstige 9,9 Cent pro Minute. Telekom-Kunden haben als einzige den Vorteil, dass sie Call by Call nutzen können.

easybell fällt auch positiv auf, geht es um das günstigste Angebot im VDSL-Markt. So sind die Grundkosten mit 29,95 Euro monatlich absolut die niedrigsten. Zudem besteht der Anbieter nur auf einen Monat Vertragslaufzeit, berechnet aber im Gegenzug auch einmalige Einrichtungskosten von 49,95 Euro. Verfügbar ist easybell überall dort, wo Telefónica sein VDSL-Netz ausgebaut hat. Ob die Verfügbarkeit gegeben ist, lässt sich nur über eine Abfrage auf den Webseiten der Anbieter feststellen.

Tarifpakete mit VDSL 50

Anbieter	Paket	Preis/ Monat	Laufzeit (in Mon.)	Einrichtung + Versand	Fest- netz	Mobil- funk	Ausland	Hardware
Telekom	Call & Surf Comfort 25 + VDSL 50 1)	44,95 2)	24	59,95 + 6,99	0,00	0,19	ab 0,029	Speedport: max. 3,94 / Mon. 3)
Vodafone	Classic Paket VDSL 50	34,95	24	9,95 4) + 9,95	0,00	0,19-0,22	ab 0,045	WLAN-Modem: 24,90
o2	Alice S + Highspeed	29,98	1 oder 24 5)	49,99 + 9,90	0,22	0,22	ab 0,079	WLAN-Router: 29,90
	Alice M + Highspeed	34,98			0,00	0,22	ab 0,079	WLAN-Router während Vertrag inkl.
	Alice L + Highspeed	39,98			0,00	0,22 6)	ab 0,079
1&1	Doppel-Flat 50.000	24x 34,99 dann 39,99	24	0,00 + 9,60	0,00	0,199	ab 0,019	HomeServer inkl.
easybell	Komplett easy	29,95	1	49,95 + 0,00	0,00	0,099	ab 0,029	Fritz!Box 7390: 4,50 / Mon. bzw. 169,00
primacall	vdsl star	34,95 7)	24	99,95 + 9,90	0,029	0,199	ab 0,0814	Fritz!Box 7570 inkl.
	vdsl spezial flat	39,95			0,00	0,2398	ab 0,0814
Stand: 28.03.2012, Preise in Euro, aktuelle Tarifaktionen berücksichtigt. Pakete haben einen Downstream von bis zu 51392 kBit/s und einen Upstream von bis zu 10048 kBit/s. 1) Drosselung ab 200 GB im Monat auf 6 MBit/s. 2) Aktion: Option VDSL 50 im Tarif C&S Comfort 25 kostenlos enthalten, bei Onlinebestellung zwölf Monate lang 10 Prozent Rabatt. 3) Mit Rabattstaffelung. 4) Startguthaben: 50 Euro 5) In den ersten drei Monaten je 10 Euro Rabatt bei 24 Monaten Laufzeit. 6) 100 Freiminuten pro Monat. 7) Mindestgesprächsumsatz 4,95 / Monat.

Telekom drosselt Geschwindigkeit

Die Deutsche Telekom hat in ihren AGB verankert, dass die Geschwindigkeit der VDSL-Anschlüsse gedrosselt wird, wenn der Kunde zu viel Traffic generiert. Konkret bedeutet das, dass Kunden mit einem VDSL-25-Anschluss ab 100 GB monatlich bis zum Ende des Abrechnungsmonats auf 6 MBit/s Down- und 576 kBit/s Upstream gedrosselt werden. Bei VDSL-50-Kunden erfolgt die Drosselung bei 200 GB im Monat. Entertain-Kunden mit VDSL sind davon nicht betroffen.

VDSL in einzelnen Regionen der einzige schnelle Internetanschluss

So kurios es klingt: VDSL kann auch eine Lösung sein, um schnelles Internet in ländliche Regionen zu bringen. Einige regionale oder lokale Anbieter haben punktuell Netzknoten ausgebaut und ans Internet angeschlossen. So sind sie in der Lage, auch auf kleineren Dörfern oder Kleinstädten, in denen es sonst kein schnelles Internet gibt, Datenraten von bis zu 50 MBit/s anzubieten. Da diese Anbieter immer nur lokal verfügbar sind, haben wir uns gegen eine Aufnahme in diesen Tarifvergleich entschieden. Sofern es uns möglich ist und uns die Daten der Anbieter zur Verfügung gestellt werden, finden Sie diese Anbieter aber über unseren Breitbandrechner bei der Eingabe Ihrer Ortsnetzvorwahl. Auch hier gilt aber: Ob an Ihrem Standort VDSL wirklich verfügbar ist, kann Ihnen ausschließlich der jeweilige Anbieter beantworten.

Als Beispiel zu nennen wäre etwa DNS:net in Brandenburg. Orte wie Wustermark, Wilhelmshorst, Groß Schulzendorf, Niederlehme, Zerndorf oder Königs Wusterhausen profitieren von den Investitionen des Anbieters. Die Investitionen treiben aber auch den Preis hoch. Ein Anschluss kostet um 50 Euro und bietet - verglichen mit den genannten 50 MBit/s - "nur" 30 MBit/s. Weitere Orte sollen folgen.

Im Nordwesten der Republik übernimmt EWE Tel diese Aufgabe. Zahlreiche kleinere Orte in Niedersachen hat das Unternehmen schon an das Internet angeschlossen. Nach eigenen Angaben hat EWE Tel bis Ende 2011 potenziell 180 000 Haushalten den Zugang zum schnellen Internet ermöglicht und nach eigenen Angaben dafür 1 800 VDSL-Technikschränke aufgebaut. EWE Tel bietet VDSL standardmäßig mit 35 MBit/s im Downstream an. Der Upstream liegt bei 5 MBit/s, die Kosten bei knapp 40 Euro. Wer den vollen VDSL-Speed will, zahlt 5 Euro monatlich mehr.

Fazit: Breites Angebot mit unterschiedlichen Tarifen

Wie schon von "normalen" DSL-Anschlüssen gewohnt, geht auch bei VDSL das Tarifgefüge stark auseinander. Obwohl wir in unserem direkten Vergleich nur bundesweit agierende Anbieter aufgeführt haben, finden sich für nahezu gleiche Leistungen Monatspreise zwischen 29,95 und 44,95 Euro in der Tabelle bei Mindestvertragslaufzeiten von 1 bis 24 Monate. Anders als bei DSL heißt es aber nicht, dass an jedem Anschluss, an dem VDSL von der Telekom bezogen werden kann, auch VDSL von Telefónica oder easybell zur Verfügung steht. Es empfiehlt sich also, erst zu prüfen welche Anbieter grundsätzlich verfügbar sind und danach deren Angebote miteinander zu vergleichen.