EU erlaubt Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone
EU gibt grünes Licht für Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone
Bild © Thomas von Stetten - Fotolia.com, Vodafone, Kabel Deutschland / Montage: teltarif.de
Die EU-Kommission hat grünes Licht für die
Übernahme von Kabel Deutschland (KDG)
durch den Mobilfunkriesen Vodafone
gegeben. Das Vorhaben werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken
auf, entschied die Kommission als oberste Kartellbehörde der EU nach
eigenen Angaben heute in Brüssel. Damit steht der Übernahme des
größten deutschen Kabelnetzbetreibers durch den britischen Konzern
nichts mehr im Wege. Vodafone hatte sich bis zur Annahmefrist am 11. September
bereits 76,48 Prozent des Grundkapitals von Kabel
Deutschland gesichert. Verbraucherschützer sahen die Fusion schon im
Vorfeld gelassen.
EU gibt grünes Licht für Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone
Bild © Thomas von Stetten - Fotolia.com, Vodafone, Kabel Deutschland / Montage: teltarif.de
Die Geschäftstätigkeiten der beiden Unternehmen ergänzten sich im
Wesentlichen, urteilten die EU-Wettbewerbshüter. Während Kabel
Deutschland beim Kabelfernsehen, in der Festnetz-Telefonie und bei
Internetzugangsdiensten arbeite, sei der Mobilfunk das Kerngeschäft
von Vodafone. Der neue Verbund habe nach wie vor eine ganze Reihe von
Konkurrenten.
Bereits in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass dem britischen Mobilfunkanbieter Vodafone die notwendige Mehrheit von 75 Prozent der Kabel-Deutschland-Aktien zum Kauf angeboten wurde. Die Übernahme von Kabel Deutschland galt damit als bestätigt, wartete jedoch noch auf die nun erfolgte Zustimmung der Wettbewerbshüter.
Milliardenschwerer Deal mit viel Potenzial
Vodafone zahlt für den größten deutschen Kabelnetz-Betreiber insgesamt 7,7 Milliarden Euro. Das Angebot der Briten war jedoch an die Bedingung geknüpft, dass mindestens drei Viertel der Aktionäre von Kabel Deutschland das Angebot annehmen. Andernfalls wäre die milliardenschwere Transaktion abgeblasen worden.
Mit dem Zusammenschluss beider Unternehmen soll der Platzhirsch Deutsche Telekom frontal angegriffen werden. Vor allem das TV-Angebot von Kabel Deutschland könnte für Vodafone - neben dem festen Kundenstamm des Kabelnetz-Betreibers - interessant sein. Aber auch das Kabelnetz mit seiner Festnetz-Telefonie und seinem schnellen Internet birgt Potenzial für einen weiteren Ausbau und somit neue Möglichkeiten.
Für Bestandskunden ändert sich trotz der Fusion aber nichts an ihren Verträgen, da diese ohne entsprechende Begründung in der Regel nicht verändert werden dürfen. Erst nach Ablauf der Vertragslaufzeit können Anbieter die Konditionen von Kabel- oder DSL-Anschlüssen neu festlegen. Allerdings haben viele Provider einen sogenannten Änderungsvorbehalt in ihre AGB aufgenommen, der es ermöglicht, zum Beispiel die Preise zu erhöhen oder die Geschwindigkeit der Internetverbindung zu senken. Machen die Anbieter von dieser Klausel Gebrauch, haben die Kunden aber ein Widerspruchsrecht. Eine technische Verschlechterung beim Anschluss und bei der Hardware oder gar eine Erhöhung der Preise ist eher unwahrscheinlich, da sich das fusionierte Unternehmen angesichts der großen Konkurrenz keine schlechte Publicity leisten kann.