Nicht immer

Internet-Geschwindigkeit: Versprechen oft nicht eingehalten

Jeder Anbieter von Inter­net­zugängen muss auf die Test­mög­lich­keit der Bundes­netz­agentur hinweisen. Die Ergeb­nisse von www.breitbandmessung.de werden regel­mäßig ausge­wertet und vorge­legt.
Von mit Material von dpa

Jeder kann die Bandbreite seines Anschlusses nachmessen, die BNetzA erstellt daraus einen Bericht. Jeder kann die Bandbreite seines Anschlusses nachmessen, die BNetzA erstellt daraus einen Bericht.
Foto: Picture-Alliance / dpa
Dass Anspruch und Wirk­lich­keit bei der Geschwin­dig­keit von Inter­net­anschlüssen ausein­ander klaffen können, wissen viele aus eigener Erfah­rung. Doch es wird etwas besser, sagt die Bundes­netz­agentur.

Lang­sames Internet muss nicht akzep­tiert werden

Jeder kann die Bandbreite seines Anschlusses nachmessen, die BNetzA erstellt daraus einen Bericht. Jeder kann die Bandbreite seines Anschlusses nachmessen, die BNetzA erstellt daraus einen Bericht.
Foto: Picture-Alliance / dpa
Verbrau­che­rinnen und Verbrau­cher müssen sich häufig mit Breit­band­anschlüssen abfinden, die lang­sameres Internet liefern als vertrag­lich verein­bart. Aller­dings ließen sich insbe­son­dere bei Fest­netz­anschlüssen leichte Verbes­serungen fest­stellen, wie die Bundes­netz­agentur mitteilt. Sie bezieht sich dabei auf ihren gerade veröf­fent­lichten Jahres­bericht 2019/2020 zur Breit­band­mes­sung.

Im Fest­netz erhielten demnach über alle Band­brei­teklassen und Anbieter hinweg im Down­load 73,6 Prozent (2018/2019: 70,8 Prozent) der Nutze­rinnen und Nutzer mindes­tens die Hälfte der vertrag­lich verein­barten maxi­malen Daten­über­tra­gungs­rate. Voll erreicht oder über­schritten wurde diese nur bei 24 Prozent der Nutze­rinnen und Nutzer (2018/2019: 16,4 Prozent). Der Bericht umfasst den Zeit­raum vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020. Insge­samt wurden für statio­näre Breit­band­anschlüsse 949.414 und für mobile Breit­band­anschlüsse 448.058 valide Messungen berück­sich­tigt (2018/2019: stationär 829.426, mobil 527.558).

Mobil­funk-Niveau deut­lich schlechter

Beim Mobil­funk liegt das Niveau weiterhin deut­lich unter dem vom Fest­netz: Über alle Band­brei­teklassen und Anbieter hinweg erreichten im Down­load nur 17,4 Prozent der Nutze­rinnen und Nutzer (2018/2019: 14,9 Prozent) mindes­tens die Hälfte der vertrag­lich verein­barten maxi­malen Rate; bei 2,1 Prozent wurde sie voll erreicht oder über­schritten (2018/2019: 1,5 Prozent).

Die den Berichten zugrun­delie­genden Daten gene­riert die Bundes­netz­agentur über die Test­seite Breitbandmessung.de, auf der jeder Nutzer den eigenen Anschluss messen kann, sowohl fürs Fest­netz als auch fürs mobile Internet. Dabei wird geprüft, ob der Inter­net­anbieter die vertrag­lich zuge­sicherte Band­breite liefert. Auf Grund­lage der Breit­band­mes­sung könnten aber keine Aussagen zur Versor­gungs­situa­tion oder Verfüg­bar­keit von breit­ban­digen Inter­net­zugangs­diensten getroffen werden, so die Behörde.

Alle können messen

Um die maximal mögliche Geschwin­dig­keit des eigenen Fest­netz-Anschlusses zu ermit­teln, sollte man seinen Desktop-PC oder ein Note­book über per LAN-Kabel direkt mit dem Router verbinden (nicht über WLAN!). Die Messung funk­tio­niert dann direkt im Browser, es kann aber auch ein Mess­pro­gramm herun­ter­geladen werden. Für die Geschwin­dig­keits­mes­sung des Mobil­funk-Inter­nets stellt die Bundes­netz­agentur Apps für iOS und Android bereit.

Mehr­fach messen

Egal ob man daheim oder mobil misst: Für ein belast­bares Test­ergebnis sollte man mehr­mals täglich zu verschie­denen Zeiten und über mehrere Tage hinweg messen. Kommt der jewei­lige Anschluss über einen längeren Zeit­raum nicht auf die vertrag­lich verein­barte, im Produkt­infor­mati­ons­blatt fest­geschrie­bene Leis­tung, kann man seinen Inter­net­anbieter ("Provider") kontak­tieren, mit den belast­baren Mess­daten konfron­tieren und zur Nach­bes­serung auffor­dern.

Die Telekom hat weitere Funk­löcher geschlossen, tief in der unver­sorgten Provinz.

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