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So kommt der Inhalt des Smartphone-Displays auf den Fernseher

Ob MHL, SlimPort oder AirPlay: Viele Technologien versprechen, den Inhalt des Smartphone-Displays auf einen Fernseher zu übertragen. Doch funktionieren sie auch in der Praxis? Und welche Wege sind leicht einzurichten? Wir stellen einige vor und zeigen, mit welchen Fallstricken Sie zu rechnen haben.
Von Hans-Georg Kluge

Sei es im Urlaub, zu Hause, im Hotel oder wenn außer Haus eine Präsentation gefragt ist: Es gibt viele Gründe, den Bildschirminhalt eines Smart­phones oder Tablets auf den Fernseher oder einen Beamer zu übertragen. Wir stellen die wichtigsten Technologien vor und zeigen, welche Fallstricke lauern.

HDMI: Der Klassiker aus dem Heimkino

Das Bild vom Smartphone auf den Fernseher bekommen: So geht's. Das Bild vom Smartphone auf den Fernseher bekommen: So geht's. (Mehr Informationen im Großbild)
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die klassische HDMI-Schnittstelle ist für Verbraucher oft eine einfache und intuitive Möglichkeit, den Bildschirminhalt auf den Fernseher zu bringen. Dafür bedarf es auf Seiten des Smart­phones oder Tablets einzig eines HDMI-Ausgangs. Diesen sparen die Hersteller jedoch gerne ein, weswegen dieses Ausstattungsmerkmal heute Seltenheitswert hat. Während in Notebooks oftmals normale HDMI-Anschlüsse Verwendung finden, hat sich bei Tablets und Smart­phones die kleinere Micro-HDMI-Variante durchgesetzt. Bei Ultrabooks findet sich oft ein Mini-HDMI-Anschluss.

MHL und SlimPort: HDMI-Ausgang im MicroUSB-Port

Im mobilen Segment haben sich andere Schnittstellen durchgesetzt. MHL steht für Mobile High-Definition Link. Hiermit lassen sich Bildsignale über die USB-Buchse ausgeben. Diese sind jedoch elektrisch nicht mit USB oder HDMI kompatibel - ein entsprechender Kabel-Adapter ist also Pflicht. Diese sind ab etwa 7 Euro im Online-Handel erhältlich. Außerdem muss auch das Smart­phone selbst MHL unterstützen.

Ähnlich wie MHL nutzt die Technologie SlimPort den USB-Anschluss des Geräts, um die Bildinformationen an den Fernseher zu übertragen. Ein wichtiger Vorteil von SlimPort: Es ist möglich, das Smart­phone oder Tablet gleichzeitig aufzuladen - gerade wenn es um Full-HD-Video-Dateien geht, eine nicht zu unterschätzende Funktion. Dafür kosten die SlimPort-Adapter jedoch auch mehr als die MHL-Konkurrenz. Die Preise beginnen hier bei ungefähr 20 Euro. SlimPort findet vor allem in neueren Smart­phone- und Tablet-Modellen Anwendung.

Apple: Lightning-Kabel mit HDMI-Anschluss

Auch Apple-Nutzer haben eine Möglichkeit, den Bildschirminhalt mit Hilfe eines Kabels auf dem Fernseher darzustellen. Für die verschiedenen Generationen von iPads, iPhones und iPods gibt es die nötigen Kabel. Laut Rezensionen im Online-Handel halten diese Adapter aber wohl nicht ganz, was sie versprechen - betroffen sind auch Apples teure Original-Adapter. Käufer rügen schlechte Bildqualität zum Beispiel bei Präsentationen. Außerdem soll der dargestellte Bildschirmausschnitt Schwierigkeiten bereiten - so stelle der Fernseher oft das 4:3-Bild des iPads dar.

In der Praxis: Unsere Testumgebung

Als Testgerät für einen vollwertigen HDMI-Ausgang verwendeten wir ein Motorola RAZR mit MicroHDMI-Anschluss. Einen SlimPort-Adapter testeten wir mit unserem Nexus 5. Wir verwendeten dabei zwei unter­schied­liche Setups: Einmal schlossen wir die Geräte direkt an einen Fernseher an. In einer zweiten Testumgebung schalteten wir noch einen AV-Receiver dazwischen.

In der Praxis funktionieren die drei bislang vorgestellten Technologien recht gut, zeigen aber auch auf, wo die Grenzen der mobilen Plattformen liegen. Die Be­nutzer­ober­fläche von Android ist nicht unbedingt auf die Bedienung am Fernseher ausgelegt. Auch die Steuerung der Auflösung, Bildfrequenz oder des Bildausschnitts gelingt nicht mit jedem Gerät - oft fehlen am Rand einige Pixel. Das war vor allem bei einem zwischengeschalteten AV-Receiver ein Manko.

Auf der zweiten Seite erfahren Sie, warum wir weder mit SlimPort noch mit MicroHDMI vollständig zufrieden waren. Außerdem stellen wir Ihnen drahtlose Bildübertragungswege vor.

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