Studie

Gesundheits-Apps auf Rezept vor allem bei Frauen gefragt

Smart­phone-Apps können von Ärzten auf Rezept verschrieben werden. Das wird wohl über­wie­gend von Frauen in Anspruch genommen, hat nun eine Studie ans Tages­licht gebracht.
Von dpa /

Frauen lieben Gesundheits-Apps auf Rezept Frauen lieben Gesundheits-Apps auf Rezept
Bild: picture alliance/dpa
Die inzwi­schen erhält­lichen Gesund­heits-Apps auf Rezept sind nach einer Studie der Tech­niker Kran­ken­kasse (TK) vor allem bei Frauen gefragt.

Auf sie entfielen zwei Drittel (66,5 Prozent) der Rezepte, wie die Kasse nach einer Auswer­tung der Verord­nungen für eigene Versi­cherte von Oktober 2020 bis Ende Dezember 2021 mitteilte. Insge­samt stellte sie demnach in diesem Zeit­raum 19.025 Frei­schalt-Codes aus. Am häufigsten verschrieben wurden Unter­stüt­zungs-Apps bei Rücken­schmerzen, Tinnitus und Migräne.

Amtli­ches Verzeichnis zuge­las­sener Apps

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Bei den Verschrei­bungen spiele nicht das Alter eine Rolle, sondern es komme auf die Erkran­kungen an, erläu­terte Kassen­chef Jens Baas. "Jüngeren werden die Apps seltener verschrieben, weil weniger von ihnen an den Krank­heiten leiden, die die Apps thera­pieren." Im Schnitt waren die Nutzer demnach 45,5 Jahre alt.

Als zusätz­liches Angebot, das man auf Rezept bekommen kann, sind bestimmte Gesund­heits-Apps seit Herbst 2020 auf dem Markt. Wie gesetz­lich gere­gelt wurde, gibt es für sie beim Bundes­institut für Arznei­mittel und Medi­zin­pro­dukte eine rasche Zulas­sung. Ist eine App in ein amtli­ches Verzeichnis aufge­nommen worden, können Ärzte sie verschreiben. Die gesetz­lichen Kassen über­nehmen ein Jahr vorläufig die Kosten - in dieser Zeit müssen die Hersteller nach­weisen, dass ihre App die Pati­enten­ver­sor­gung verbes­sert.

TK-Chef Baas kriti­sierte: "Es ist ein Unding, dass die Preise im ersten Jahr quasi frei fest­gesetzt und sogar erhöht werden können." Im Schnitt lagen sie der Auswer­tung zufolge im Oktober 2020 bei 329 Euro und aktuell im März bei 456 Euro. Im Moment kosteten Apps teils mehr als analoge Arzt­behand­lungen, erläu­terte die Kasse.

Auch der Spit­zen­ver­band der gesetz­lichen Kran­ken­ver­siche­rungen (GKV) hatte hohe und intrans­parente Kosten der Apps auf Rezept moniert. Um lang­fristig die Hoff­nungen zu erfüllen, müsse das Miss­ver­hältnis zwischen vergleichs­weise nied­rigen Zugangs­vor­aus­set­zungen, fehlender Wirt­schaft­lich­keit und "kaum vorhan­dener sinn­stif­tender Funk­tion" konstruktiv weiter­ent­wickelt werden.

Eigent­lich war der Start für das E-Rezept für Januar 2022 vorge­sehen, wurde aber verschoben.

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