Gezwitscher

Auf Twitter kursieren Wahlprognosen (aktualisiert)

Stark widersprüchliche Aussagen und Prognosen
Von mit Material von dpa

Schon bei den Landtagswahlen Ende August wurden sehr treffsichere Prognosen im Laufe des Nachmittags im Internet veröffentlicht. So befürchtete nicht nur der Bundeswahlleiter Roderich Egeler ähnliche Vorkommnisse auch bei der heutigen Bundestagswahl. Auf der Kurznachrichten-Plattform Twitter kursieren kurz vor Schließung der Wahllokale detaillierte Prognosen über das Abstimmungsergebnis der Bundestagswahl. Einzelne Twitter-Nutzer behaupteten am Sonntagnachmittag, sich auf renommierte Umfrageinstitute zu beziehen und aus Wählerbefragungen zu zitieren.

Die angeblichen Ergebnisse würden teilweise bis auf die zweite Stelle hinter dem Komma genannt - was ihre Glaubwürdigkeit anzweifeln ließ, weil es nicht der Arbeitsweise der Demoskopen entspricht. Auch konkrete Zahlen zu Überhangmandaten waren bei Twitter zu finden. Die bei Twitter verbreiteten Zahlen wichen allerdings sehr stark voneinander ab.

Damit die Wähler nicht beeinflusst werden, ist es in Deutschland verboten, die Ergebnisse von Wählerbefragungen am Wahltag vor Schließung der Wahllokale zu veröffentlichen. Wenn sich erweist, dass die bisherigen Veröffentlichungen tatsächlich auf Werten beruhen, die von den Meinungsforschern vorab etwa an ausgewählte Politiker und Journalisten herausgegeben werden, droht dem Veröffentlicher eine Strafe von bis zu 50 000 Euro. In solch einem Fall kann sogar das Wahlergebnis angefochten werden.

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