"Verteidige dein Netz": Google bittet Internet-Nutzer um Hilfe
Google-Kampagne gegen das Leistungsschutzrecht
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Der Internet-Konzern Google hat sich erstmals mit
einer breit angelegten Kampagne auf seinen eigenen Webseiten in die
Diskussion über ein Gesetzesvorhaben im Bundestag eingeschaltet. Die
Aktion richtet sich gegen ein von der schwarz-gelben Regierung
geplantes Leistungsschutzrecht zugunsten von Presseverlagen, das am
kommenden Donnerstag in erster Lesung im Parlament debattiert wird.
Der Referentenentwurf kann online eingesehen werden.
"Ein Leistungsschutzrecht bedeutet weniger Informationen für
Bürger und höhere Kosten für Unternehmen", begründete Stefan
Google-Kampagne gegen das Leistungsschutzrecht
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Tweraser, Country Director von Google Deutschland, die Kampagne. Das
umstrittene Leistungsschutzrecht soll Presseverlagen "das
ausschließliche Recht" geben, "Presseerzeugnisse zu gewerblichen
Zwecken im Internet öffentlich zugänglich zu machen". Damit müssten
Anbieter wie Google die Darstellung von kleinen Textauszügen auf
ihren Webseiten bei den Verlagen lizenzieren oder darauf verzichten.
Herzstück der am heutigen Morgen gestarteten Kampagne von Google ist die Webseite www.google.de/deinnetz [Link entfernt] . Außerdem wird der Konzern auf YouTube sowie auf der Startseite von Google Deutschland auf die Aktion hinweisen. Bereits im Juli dieses Jahres hatte Google einen Runden Tisch mit allen Beteiligten im Kanzleramt angeregt.
Google setzt auf Mithilfe der Internet-Nutzer
Die meisten Bürger hätten noch nie von diesem Gesetzesvorschlag gehört, erklärte Google. Dabei träfe ein solches Gesetz jeden Internetnutzer in Deutschland. "Das Suchen und Finden, eine Grundfunktion des Internets, würde durch ein Leistungsschutzrecht gestört", sagte Google-Manager Tweraser. "Wir bitten die Internet-Nutzer, sich dafür einzusetzen, dass sie auch in Zukunft das finden, was sie suchen. Wir hoffen, dass der Deutsche Bundestag den Gesetzentwurf ablehnen wird."
Für Gegner des Leistungsschutzrechtes, die sich direkt an die Abgeordneten aus ihrem Wahlkreis wenden möchten, hat Google eine eigene MdB-Landkarte [Link entfernt] erstellt. Dort werden öffentlich zugängliche Kontaktinformationen der Parlamentarier und ihrer Büros zusammengefasst angeboten.
Die Befürworter eines Leistungsschutzrechtes verweisen auf Milliarden-Erlöse beim Geschäft mit Online-Werbung bei der Internet-Suche. Die Verleger müssten daran fair beteiligt werden. Schwarz-Gelb hatte Anfang März die bereits im Koalitionsvertrag festgehaltene Absicht bekräftigt, ein Leistungsschutzrecht als Teil einer Reform des Urheberrechts einzuführen.