Geschichte

Sony: Kommt die Glückseligkeit ohne Ericsson?

Warum das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson scheiterte
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Die Gerüchteküche brodelte bereits, Handyexperten hatten längst seine Trennung von Sony und Ericsson vorausgesagt. Nachdem Ericsson sich vor allem als Telekommunikationsausrüster positionierte und kein Interesse mehr an Smartphones im Endkundenbereich hatte, übernahm Sony zum 15. Februar 2012 für knapp eine Milliarde Euro das Joint-Venture. Wie auch schon bei der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens fehlen Sony momentan eigene Produkte, die Smartphones wurden noch zusammen mit Ericsson entwickelt. Dies gilt auch für das aktuelle Topmodell Xperia S, das seit wenigen Wochen zu haben ist.

Sony J5 und MZ5 Sony J5 und MZ5
Bild: teltarif.de
Sony möchte die Entwicklung von mobilen Geräten wie Smartphones, Tablets und Notebooks künftig besser abstimmen. Dafür setzt Sony im Tablet- und Smartphone-Bereich momentan voll auf Googles Betriebssystem Android, einfache Handys werden auch künftig nicht mehr produziert. Punkten möchte Sony bei seinen Geräten mit Playstation-Funktionen und der Anbindung an Dienste wie das "Entertainment Network", in dem Sony Filme, TV-Serien und Musik zum Herunterladen und Ausleihen bereitstellt.

Auf eine "Ein-Geräte-Politik" wie Apple lässt sich Sony allerdings nicht ein. Nach dem Smartphone Xperia S wurden die Mittelklasse-Smartphones Xperia P und Xperia U vorgestellt. In Kürze erscheint auch das Xperia Sola, das sich dank spezieller Touch-Technologie auch mit Handschuhen bedienen lassen soll. Sony nennt dies "Floating Touch".

Wichtig für die Zukunft: Einheitliches Nutzererlebnis

Seit Apple nicht mehr nur Computer entwickelt, tun sich die anderen Hersteller schwer, sich gegen das Unternehmen zu wehren. Ein Erfolgsgarant von Apple ist sicherlich die Treue der Fans, aber auch das "Must-Have" hinter den Produkten. Ermöglicht wird dies zum großen Teil durch ein einheitliches Nutzererlebnis: Jeder erkennt sofort, dass er vor einem Apple-Produkt sitzt.

Ähnliches hat sich Sony zum Ziel gesetzt. Die Modelle der neuen Xperia-Next-Serie ähneln sich stark und weichen hauptsächlich in der Größe voneinander ab. Das wirkt auf den ersten Blick gelungen und schafft Wiedererkennungswert – allerdings besteht die Gefahr, mit einem einheitlichen Design zu langweilen. Viele Smartphone-Blogger kritisierten dies in ihren Artikeln, was einmal mehr beweist, dass Blogger und (vor allem) die Kunden irrational denken und handeln: Bei Apple kritisiert kaum jemand das immer ähnliche Design und das Fehlen von Alternativmodellen.

Genau dies muss auch Sony erreichen. Mit dem Fokus auf Android als einziges Betriebssystem für Smartphones, Tablets und möglicherweise auch Fernseher könnte dies gelingen. Zugleich hat Sony die Möglichkeit, die Windows-Welt für Premium-Käufer offen zu halten – mit den schicken Vaio-Laptops und vielleicht Windows-Tablets- und -Smartphones. Denn Android bieten aktuell viele Hersteller – und der Konkurrenzkampf wird sich in diesem Markt noch verschärfen.

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