Geschichte

Sony: Kommt die Glückseligkeit ohne Ericsson?

Warum das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson scheiterte
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Sony und Ericsson hatten im neuen Jahrtausend das gleiche Problem: Die Handysparten kriselten. So nahm am 1. Oktober 2001 das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson seine Arbeit auf – und startete mit dem letzten Ericsson-Modell T68m seine Erfolgsgeschichte. Das erste Handy mit richtigem Farbdisplay (256 Farben) wurde per Ansteck-Kamera fototauglich. Nach einem Update und der Umbenennung in T68i wurde der neue Nachrichten-Standard MMS unterstützt.

Sony Ericsson P990i Sony Ericsson P990i
Bild: teltarif.de
Zu den meist verkauften Handys der 2000er Jahre gehört ohne Frage das T610. Mit eingebauter Kamera, Farbdisplay und einem schicken Design mit Alu-Elementen fand es reißenden Absatz und wurde von allen großen Netzbetreibern mit Hersteller-Branding verkauft. Sony Ericsson wurde zum Liebling, vor allem auf den Schulhöfen. Denn die Geräte galten, im Gegensatz zu Modellen von Nokia, als schick und „trendy“. Als Sony Ericsson von Sony Markennamen wie Cyber-shot und Walkman zur Verfügung gestellt bekam, baute das Gemeinschaftsunternehmen seine Marktanteile weiter aus. K750i, K800i und W800i wurden auch in den Testberichten der Presse gewürdigt und rangierten ganz weit vorne in den Bestenlisten.

Bereits 2003 hatte Sony Ericsson mit dem P800 ein Smartphone auf den Markt gebracht, das mit Symbian-Betriebssystem und der Oberfläche UIQ lief. Dank großem Touchscreen ließ es sich hervorragend bedienen, konnte aber aufgrund des Klappendesign auch als "gewöhnliches" Handy genutzt werden. Es richtete sich ganz klar an Business-Kunden.

Smartphone-Boom setzte Sony Ericsson zu

Sony Ericsson Xperia Arc S Sony Ericsson Xperia Arc S
Bild: teltarif.de
Symbian UIQ war ein mächtiges, aber kompliziert zu bedienendes Betriebssystem. Anwendungen, die für Symbian ohne UIQ-Oberfläche programmiert worden waren, liefen erst nach Anpassungen auf den Sony-Ericsson-Smartphones. Daher war die Auswahl an Apps, wie sie heute heißen, eher gering. Sony Ericsson versuchte zwar noch, die Smartphones der P-Serie aufzumöbeln und brachte auch Walkman-Smartphones (W950i, W960i)heraus, kam aber nicht gegen Nokia und das später aufkommende Apple iPhone an. Aus diesem Grund beendete Sony Ericsson 2008 die UIQ-Entwicklung und setzte bei kommenden Smartphones auf reines Symbian und Windows Mobile.

Die beiden Plattformen hatten zum damaligen Zeitpunkt allerdings schon die beste Zeit hinter sich – und Sony Ericssons neue Smartphones verkauften sich aufgrund der wachsenden Konkurrenz, besonders nach den ersten Android-Geräten anderer Hersteller, eher mäßig. Hinzu kamen Lieferengpässe, verspätete Modelleinführungen und eine zurückhaltende Update-Politik, die zum Beispiel beim Modell Xperia X10 viele Käufer abhielt. Die Entwicklung reiner Handys stellte Sony Ericsson 2011 ein und setzte voll auf Android.

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