Hintergrund

01806: Das steckt hinter der neuen Hotline-Vorwahl

Viele 01805-Nummern wurden zu 01806-Nummern
Von Thorsten Neuhetzki

01806: Das steckt hinter der neuen Vorwahl 01806: Das steckt hinter der neuen Vorwahl
Bild: Nachtfalke - Fotolia.com, Montage: teltarif.de
Seit einigen Tagen tauchen sie immer häufiger in der Fern­seh­wer­bung und anderen Werbe­mit­teln auf: Hotline-Nummern mit der Vorwahl 01806. Zu finden sind diese etwa in der Fern­seh­wer­bung von Sky oder auf der Webseite der Deut­schen Bahn. Dabei fragen sich Nutzer, ob die ange­gebene Nummer ein Druck­fehler ist - gewohnt waren sie bisher 01805-Nummern. Da die nach­fol­genden Ziffern oft iden­tisch sind, ist ein Druck­fehler nicht unwahr­schein­lich. Dabei ist die Ände­rung gewollt und in aller Regel zum Vorteil des Verbrau­chers. Denn hinter den neuen Nummern steckt eines Geset­zes­ände­rung zur Warte­schleifen-Rege­lung, die seit 1. Juni in Kraft ist.

Um der Geset­zes­ände­rung zu entspre­chen, haben in den vergan­genen Wochen und Monaten schon zahl­reiche Unter­nehmen ihre Hotline-Nummern geän­dert. Ihr Problem: Eine Warte­schleife während einer Verbin­dung, wie sie bei einer Hotline schon mal vorkommen kann, ist bislang bei einer 01805-Hotline nicht möglich kostenlos reali­sierbar. Der Grund dafür ist, dass Abrech­nungs­dienst­leis­tern und Netz­betrei­bern diese Umset­zung nicht möglich schien. Viele Unter­nehmen haben deswegen eine lokale Fest­netz­nummer oder eine ohnehin kosten­lose 0800-Nummer geschaltet.

01806 kostet grund­sätz­lich nicht pro Minute

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Viele Unter­nehmen wollen jedoch eine "Service­nummer" anbieten. Dabei haben viele Kunden an genau diesen Nummern kein Inter­esse, da sie in der Vergan­gen­heit immer mit hohen Minu­ten­preisen während des Gesprä­ches, aber auch während der Warte­zeit verbunden waren. Die neue 01806-Nummer ist auch eine solche Service­nummer, wird aber pro Anruf abge­rechnet. Das beson­dere gegen­über der kaum genutzten 01804: Auch aus dem Mobil­funk fällt nur ein einma­liger Betrag an.

Wer eine 01806-Nummer von einem Fest­netz­anschluss aus anruft, zahlt dafür einmalig 20 Cent. Dabei ist es egal, wie lang das Gespräch am Ende wirk­lich ist und wie lange der Kunde in einer Warte­schleife warten muss. Denn hier darf es Warte­schleifen geben, die beliebig lang sein dürfen. Aller­dings muss der Anrufer auf die voraus­sicht­liche Dauer hinge­wiesen werden. Auch wer eine 01806-Nummer vom Handy aus anruft, zahlt in aller Regel weniger, als bislang bei 01805: 60 Cent pro Anruf werden dem Prepaid-Konto abge­bucht bzw. tauchen auf der nächsten Rech­nung auf. Bei den bishe­rigen Nummern wurden 42 Cent pro Minute abge­rechnet. Dieser Preis gilt auch weiterhin, wenn ein Kunde eine weiterhin geschal­tete 0180-Nummer anruft. Hier dürfen dann aber keine kosten­pflich­tigen Warte­schleifen entstehen.

Knapp 4 000 Nummern aus dem Bereich 01806 wurden bis Ende Mai an die Unter­nehmen zuge­teilt, wie die Bundes­netz­agentur unserer Redak­tion auf Nach­frage mitteilte. Viele dieser Nummern dürften sich die Unter­nehmen aber auch rein vorsorg­lich reser­viert haben, um den Anspruch auf die Nummer nicht zu verlieren. Dieser bestand in der ersten Phase der Regis­trie­rung, wenn ein Unter­nehmen eine gleich lautende Nummer aus dem Bereich 01801 bis 01805 hatte.

Alter­nativ­num­mern für 01806 auch im 0180-Tele­fon­buch

Übri­gens gilt auch für die neuen 01806-Nummern: Wer die "eigent­liche" Rufnummer kennt, kann diese auch direkt anrufen. Entspre­chende Alter­nativ­num­mern sind güns­tiger, wenn das Gespräch nur kurz dauert oder der Anrufer eine Flat­rate für Gespräche ins Fest­netz hat. Diese Nummern lassen sich weiterhin über das 0180-Tele­fon­buch unter www.0180.info recher­chieren und auch eintragen.

Die jeweils aktu­ellen Preise zu den 0180-Vorwahlen finden Sie auf unserer Ratge­ber­seite zu 0180-Rufnum­mern.

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