Themenmonat IFA&Konvergenz elektronische Bücher

Aktuelle E-Book-Reader im IFA-Überblick

Lesestoff für Elektronikfreaks
Von Hagen Hellwig

Platzhirsch hierzulande, jedenfalls was das Marketing angeht, ist Sony mit seinen Reader-Modellen. Das schon eingeführte Modell PRS-505 wird nun 50 Euro günstiger angeboten. Neuer Preis: 249 Euro. Daneben kommt ab Oktober das neue Modell Touch mit berührungsempfindlichem Bildschirm zum Preis von 299 Euro auf den Markt. Wie auch der Kindle arbeiten die Reader mit der E-Ink-Displaytechnologie, die für größtmöglichen Kontrast sorgt und selbst das Lesen am sonnigen Strand ermöglichen soll. Die Displaygröße beträgt allerdings nur 15 Zentimeter. Neben den herkömmlichen Textformaten Word, TXT, RTF sowie PDF setzt Sony auf das mittlerweile stark verbreitete EPUB-Format speziell für den elektronischen Bücher. Außerdem sind Audio- (MP3, AAC) und Bilddateien (JPG, GIF, PNG, BMP) abspielbar. Das macht ihn auch dafür geeignet, Hörbücher abzuspielen. Bemerkenswert: Der Reader verfügt nicht nur über einen Slot für den Sony-eigenen Memory-Stick, sondern auch für SD-Karten.

Nach Sony ist die niederländische Firma iRex mit E-Book-Readern der Marke Digital-Reader und iLiad in Europa auf dem Markt. Die Displaygröße reicht von 20 bis 26 Zentimetern Diagonale. Bei diesen Geräten gibt es einen WLAN-Zugang für den Download insbesondere von aktuellen Dokumenten wie Tageszeitungen. Es stehen über 1 000 Zeitungen aus rund 80 Ländern bereit, darunter die deutschen Titel Die Welt und Handelsblatt. Sony-Reader mit Hülle Sony-Reader mit Hülle: Fast ein richtiges Buch
Bild: Sony

Der Digital Reader unterstützt auch HTML und arbeitet mit einem Windows-Betriebssystem, hat also quasi fast PC-Charakter, jedenfalls was die Anzeigemöglichkeiten angeht. Er verfügt über verschiedene Speicherkartenslots (CF, SD) einen USB-Port und einen Netzwerk-Anschluss. Praktisch: Auf dem Display können Notizen geschrieben und in PDFs Anmerkungen notiert werden. Neben den üblichen Text- und Bildformaten setzt er noch auf das Mobipocket-Reader-Format zum Entziffern von E-Books, das auch der Kindle von Amazon verwendet. Es ermöglicht außerdem das Synchronisieren und Lesen von RSS-Feeds. Ab Oktober wird iRex aber wie Sony zum europäischen De-facto-Standard EPUB wechseln. Der Preis für die eher an Business-Anwender gerichteten Geräte von iRex ist entsprechend hoch: Der kleinere iLiad ER 150 ist für 499 Euro zu haben, für den iLiad eReader 141 und den Digital Reader 1000S müssen 599 Euro gezahlt werden.

Weitere Anbieter von elektronischen Lesegeräten

Kleinere Anbieter versuchen ebenfalls, die Marktnische E-Book zu erobern, wobei nicht alles, was E-Book heißt oder eine E-Book-Funktion bietet, tatsächlich diesen Namen verdient. Das kleine Cybook Opus des französischen Anbieters Bookeen rühmt sich, mit rund 150 Gramm der leichteste E-Book-Reader zu sein. Das Display, das EPUB-Dateien anzeigt, ist auch nur knapp 13 Zentimeter groß.

Das BeBook von Endless Ideas aus den Niederlanden hat immerhin ein 15-Zentimeter-Display und arbeitet noch mit dem Mobipocket-Format. Ein Vorteil: Der herkömmliche Nokia-Akku ist austauschbar -bei Sony ist ein Austausch nicht möglich. Die Niederländer sind mit noch einem weiteren Produkt vertreten: Das L’Book von Lubix [Link entfernt] soll mit 9,2 Millimetern das dünnste Gerät auf dem Markt sein. Lesegerät im Einsatz Der E-Book-Reader im Einsatz
Bild: Sony

Der ME-1801 von Mustek gibt als MP3-Player zwar an, eine E-Book-Funktion zu haben. Doch es wird lediglich das TXT-Format unterstützt, und das auf einem nur 4,5 Zentimeter großen Display. Ebenso verhält es sich bei dem Odys MP-X30 V von Axdia und zwei Modellen von Yifang (EM154 mp4 und EM182 mp4), die zum Teil ein noch kleineres Display haben. Beispiel:

Das Wunschgerät unter echten Lichtbedingungen testen

Hierzulande hat man die Auswahl unter im Wesentlichen zwei Herstellern, nämlich Sony und iRex, die hinsichtlich Ausstattung und Preis eine gewisse Bandbreite an Produkten anbieten. Wichtig sind vor allem die darstellbaren Dateiformate. Hier scheint sich der EPUB-Standard herauszukristallisieren, den jetzt auch iRex übernehmen will. Bis es soweit ist, bleiben die Sony Reader erste Wahl, um die erstandenen Bücher auch tatsächlich lesen zu können. Wer das Gerät eher beruflich nutzt, um Aktenberge technischer Texte zu minimieren, kommt mit den iRex-Modellen gut zurecht.

Tipp: Das Wunschgerät vor dem Kauf ansehen und unter realen (Licht-)bedingungen ausprobieren. Die Bedienelemente und Vergrößerungsmöglichkeiten sollten zu den individuellen Gewohnheiten passen, denn man wird die ein andere Stunde mit dem Gerät verbringen, die ja auch Spaß, Entspannung und Freude bringen soll.

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