Multimedia

Musik-Streaming: Kostenlos im Internet Musik hören

Dienste wie Grooveshark, Last.fm und Simfy bieten weit mehr als Web-Radio
Von Mirko Schubert

Das schon etwas in die Jahre gekommene Last.fm ist dem Web-Radio ähnlicher als Simfy oder Grooveshark. Es nutzt die Hörgewohnheiten der Nutzer, um einen individuellen Mix zusammenzustellen. Dabei sammelt das Unternehmen Daten aus zwei verschiedenen Quellen: Über eine Bewertungsfunktion zu einzelnen Songs werden die Lieblinge des Hörers ermittelt. Zudem bietet Last.fm mit der eigenen Software die Möglichkeit, die auf verschiedenen Musikplayern wie iTunes, Winamp oder dem Windows Media Player abgespielten Songs und Interpreten in der Datenbank einzureichen. Dies nennt das Unternehmen "scrobbeln".

Aus den erhobenen Daten errechnet die Software die passenden Titel, die sie in eigenen Radiokanälen bereitstellt. Auch können bei der Suche nach einem Interpreten Radiokanäle aufgerufen werden, die sowohl Titel des Interpreten als auch ähnlicher Künstler enthält. Direkt einen gesuchten Song bei Last.fm abzuspielen, ist jedoch nicht möglich. Durch Kooperationen mit Simfy und Hype Machine gibt es aber bei vielen Songs direkte Links auf beide Plattformen.

Zudem bietet Last.fm zahlreiche Funktionen eines sozialen Netzwerks: So können Nutzer Freundschaften schließen und sich in Kommentaren und Blogs über ihren Musikgeschmack austauschen. Musiker können auf der Plattform ein Profil anlegen, ihre Musik veröffentlichen und zum Streamen sowie (optional) zum kostenlosen Download anbieten.

Die Musik steht jedoch lediglich im MP3-Format mit einer Datenrate von 128 kBit/s zur Verfügung. Laut Last.fm stehen derzeit etwa 80 Millionen Songs zum Abspielen bereit. Neben dem Scrobbler für Windows, Mac OS X und Linux zum Sammeln der Informationen gibt es auch Apps für iOS und Android zum Abspielen der Radio-Streams. Der Dienst ist für deutsche, britische und amerikanische Nutzer komplett kostenlos.

Musik-Streaming-Dienste im Vergleich

Simfy [Link entfernt] Last.fm Grooveshark [Link entfernt]
Anzahl verfügbarer Titel 8 Millionen 80 Millionen keine Angabe
Qualität MP3 192 kBit/s MP3 128 kBit/s MP3 bis zu 192 kBit/s
Wiedergabelisten ja nein ja
Sparten-Sender ja ja ja
Suche nach
ähnlicher Musik
nein ja ja
Community-Funktionen ja ja ja
Besonderheiten - Scrobbling User-Upload
Desktop-Programm ja ja nur für Premium-Nutzer
Smartphone-App nur für Premium-Nutzer ja nur für Premium-Nutzer
Preis Premium-Abo 9,99 Euro - 6 US-Dollar /
9 US-Dollar
Stand: 10.06.2011

Grooveshark: Musik-Streaming mit umstrittener Upload-Funktion

Grooveshark Grooveshark [Link entfernt] war ursprünglich ein Online-Shop für Musik, das die Songs aus Peer-to-Peer-Netzwerken bezog. Dabei sollte sich der Nutzer beim Hochladen eines Titels an dessen Gesamtkosten beteiligen. Seit etwa drei Jahren hat sich der Dienst jedoch ebenfalls zu einem reinen Streaming-Angebot entwickelt, das jedoch noch immer durch Uploads der Nutzer erweitert werden kann.

Bislang hat sich das Unternehmen jedoch nur mit dem Major-Label EMI geeinigt. Ob inzwischen Gespräche mit den anderen drei Labels aufgenommen wurden, ist nicht bekannt. Nach einschlägigen Meinungen gilt jedoch das Hören des Musik-Streams als unbedenklich, solange der Nutzer keine Musik hochlädt. So können die Anwender also die Vorteile der Webapplikation nutzen.

Auch bei Grooveshark kann der Nutzer nach vielen Songs und Interpreten suchen. Genaue Zahlen zum Umfang der Datenbank oder der Qualität der Streams sind jedoch nicht bekannt. Der über den Adobe Flash Player abgespielte Song kann zu den Favoriten des Anwender hinzugefügt oder in einer Wiedergabeliste gespeichert werden. Auch Radiosender zu vergleichbaren Interpreten bietet der Dienst an. Des Weiteren stehen angemeldeten Nutzern einige Community-Funktionen bereit.

Neben der kostenlosen Mitgliedschaft bietet das Unternehmen außerdem die Premium-Dienste Grooveshark Plus und Anywhere an. Für sechs US-Dollar im Monat kann der Nutzer die Musikstreams vollkommen werbefrei und über ein zusätzliches Programm auch auf dem Desktop genießen. Mit Grooveshark Anywhere für neuen US-Dollar monatlich kann der Nutzer auch die Streams zusätzlich auch per Smartphone-App empfangen.

Fazit

Die vorgestellten Musik-Streaming-Angebote bieten dem Nutzer die Möglichkeit, seine Lieblingsmusik auf legalem Wege auf dem eigenen Rechner oder mobil auf dem Smartphone oder Tablet abzuspielen, ohne die Musik gleich kaufen zu müssen. Dabei schneidet Simfy insbesondere beim Abruf von einzelnen Titeln aus einer großen Datenbank am besten ab. Wer jedoch neue Interpreten passend zu seiner Lieblingsmusik kennen lernen oder einen fortlaufenden Stream zur Untermalung einsetzen möchte, kann Last.fm oder Grooveshark nutzen.

Beim Empfang von Audio- und Video-Streams kann schnell ein gewisses Datenvolumen anfallen, daher ist es wichtig, beim Abruf per Mobilfunk auf einen passenden Daten-Tarif zu achten.

Kennen Sie noch weitere empfehlenswerte Musik-Streaming-Dienste? Dann teilen Sie Ihr Wissen mit unseren teltarif.de-Lesern im Forum.

Mehr zum Thema Musik

Mehr zum Thema Multimedia