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Musik-Streaming: Kostenlos im Internet Musik hören

Dienste wie Grooveshark, Last.fm und Simfy bieten weit mehr als Web-Radio
Von Mirko Schubert

Um sich Musik anzuhören oder für eine Party bereitzustellen, benötigen Anwender heute keine CDs mehr. Selbst auf Musikkäufe im Internet und MP3-Downloads kann der Nutzer mithilfe verschiedener Musik-Streaming-Dienste verzichten. Während die erst vor kurzem gestarteten Dienste Amazon Cloud Player oder Google Music in Deutschland aus lizenzrechtlichen Gründen nicht oder nur teilweise verfügbar sind, kommen bei einigen Streaming-Diensten auch deutsche Nutzer bereits zum Zug. teltarif.de stellt Ihnen mit Simfy, Grooveshark und Last.fm drei kostenlose Online-Musik-Streaming-Dienste vor, die in Deutschland legal und kostenlos verfügbar sind und dabei unterschiedliche Schwerpunkte in den gebotenen Funktionen für die Auswahl der Songs durch den Nutzer setzen.

Anders als bei der eigenen Musikbibliothek liegen bei Musik-Streaming-Diensten die Dateien auf den Servern des Anbieters. Der Anwender greift auf diese per Web-Browser oder App zu.

Last.fm Über einen so genannten On-Demand-Stream kann der Nutzer Musik individuell abrufen. So hat er die Möglichkeit, einzelne Titel auszuwählen und zu einer Wiedergabeliste zusammenzustellen. Auch fertige Wiedergabelisten zählen zu den On-Demand-Streams, solange sie erst gestartet werden, wenn der Nutzer die Wiedergabe startet. Vor allen Dingen Radiosender nutzen in den meisten Fällen hingegen Live-Streams, zu denen Hörer lediglich hinzuschalten können.

Problematisch: Urheberrechtsstreitigkeiten mit der Musikindustrie

Auch unter den Musikdiensten im Internet gibt es zwei verschiedene Arten: Anbieter wie Simfy oder Spotify verfügen über eine Musikbibliothek, die Anwender abrufen können. Um diese Musik streamen zu dürfen, müssen sie Lizenzgebühren an die Labels oder Verwertungsgesellschaften zahlen. Google Music, Amazon Cloud Drive und zum Teil auch Apple mit seinem angekündigten Angebot iCloud verstehen sich als Online-Speicher-Dienst, bei dem der Nutzer seine Musik hochladen kann. Sie bieten ihren Dienst vorwiegend dazu an, dass die eigene Musikbibliothek auch auf verschiedenen Geräten zuhause und unterwegs gehört werden kann, ohne jedes Mal die entsprechenden Dateien zwischen den einzelnen Geräten kopieren zu müssen.

Daraus können sich Lizenzprobleme ergeben, da die Cloud-Dienste argumentieren, dass sie lediglich den Speicher zur Verfügung stellen und deshalb nicht dazu verpflichten wären, Lizenzen zu erwerben. So strengte der Musikkonzern EMI Group gegen den Dienst Grooveshark im Jahr 2009 einen Prozess an, entschied sich dann aber dafür, mit der Firma eine Lizenzvereinbarung zu treffen.

Gerade in Deutschland wird die Problematik durch die Verwertungsgesellschaft GEMA weiter vorangetrieben. So stellte die GEMA bereits im Frühjahr 2010 die Verhandlungen mit der Google-Tochter YouTube ein, da es sich keine Einigung zu einer angemessenen Vergütung der Musikvideos finden ließ. Da bislang noch nicht bekannt ist, ob auch Google für Google Music, Amazon für den Cloud Player oder Apple für iTunes Match Verhandlungen mit der GEMA führen, ist nicht davon auszugehen, dass diese Dienste in näherer Zukunft auch in Deutschland verfügbar sein werden.

Simfy: kostenlos und legal

Simfy Eine gute und vor allen Dingen legale Alternative ist der Musik-Streaming-Dienst Simfy [Link entfernt] . Das deutsche Unternehmen hat Verträge mit den vier Major-Labels Sony Music, Universal Music, Warner Music und EMI Group und vielen Independent Labels geschlossen und bietet über 8 Millionen Songs aus zahlreichen Genres kostenlos an. Finanziert wird das Angebot vorwiegend über Werbeeinblendungen zwischen den einzelnen Songs.

Alle Titel liegen im MP3-Format mit einer Datenrate von 192 kBit/s als Audiostream vor, die mithilfe des Adobe Flash Players im Browser abgespielt werden. Durch die hohe Anzahl von verfügbaren Songs finden Nutzer sowohl aktuelle Hits oder Oldies als auch deutschsprachige Raritäten.

Auf der übersichtlichen Webseite können Hörer nach verschiedenen, Songs, Interpreten und Alben suchen. Einzelne Songs können zu Wiedergabelisten zusammengestellt werden. Der Hörer kann außerdem seine Playlist auf der Webseite veröffentlichen, damit andere Nutzer davon profitieren können. Auch Radiostationen zu einzelnen Künstlern bietet das Unternehmen an. Simfy stellt außerdem einen eigenen Player für Windows, Mac OS X und Linux bereit, der Adobe Air voraussetzt.

Um die Musik jedoch ohne lästige Werbung genießen zu können, muss der Nutzer einen Premium-Account für knapp 10 Euro im Monat erwerben. Für Schüler und Studenten, die bei den VZ-Netzwerken angemeldet sind, gibt es einen Rabatt von etwa zwei Euro. Premium-Nutzern stehen zudem Apps für iOS und Android bereit, um Musik auch unterwegs Musik hören zu können. Dabei besteht auf dem Smartphone auch die Möglichkeit, die Musik ohne Internetverbindung zu verfügbar zu machen.

Auf der nächsten Seite stellen wir Ihnen die Streaming-Angebot von Last.fm und Grooveshark vor.

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