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Mehr Kapazität, mehr Bandbreite: Die Zukunft heißt LTE

Alcatel-Lucent präsentierte den Mobilfunk der 4. Generation
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Künftig soll es bei LTE möglich sein, sogenannte "Plug-and-Play"-Sendestationen aufzustellen, die sich kurz im bereits vorhandenen Netz informieren, wo die nächsten Netzelemente stehen und sich dann vollautomatisch konfigurieren. Der Netzaufbau wird so einfacher und kostengünstiger und flexibler.

LTE kann seine Stärken richtig ausspielen, wenn man einen breiten "Funkkanal" hat und mit kombinierten Antennen ("MIMO") arbeiten kann. Mit 20 MHz Bandbreite lassen sich mit MIMO 2x2 55 bis 173 MBit/s, bei MIMO 4x4 sind sogar 326 MBit/s möglich. Bei der für nächstes Jahr angepeilten deutschen LTE-Versteigerung sollen Blöcke a 5 MHz angeboten werden, die sich auf 10 bis 15 MHz kombinieren lassen.

Überschaubare Technik

LTE-Netztechnik LTE-Netztechnik
Foto: Alcatel Lucent
Die LTE-Technik ist überschaubar. Eine Basis-Station besteht im Kern aus vier Steuer-Komponenten und den Sendeeinheiten, die bis zu 40 Watt Sendeleistung haben und bei Bedarf, abgesetzt von der Steuereinheit direkt am Antennenmast montiert werden können. Auf 2,6 GHz hat Alcatel Lucent in Stuttgart-Zuffenhausen eine Reichweite von rund 4 Kilometern ("line of sight") erzielt.

2,1 GHz UMTS oder 2,6 GHz LTE: Reichweite in etwa gleich

Physikalisch gesehen haben 2,6 GHz eine höhere Freiraumdämpfung. Das heißt, die Signale kommen noch etwas schwächer als vergleichbare Signale bei 2,1 GHz, wo UMTS sendet. Da LTE aber die Orthogonale Frequenz Division Multiple Access verwendet, das noch effizienter als das bei UMTS verwendete Wideband Code Division Multiple Access (WCDMA) ist, gleicht sich das in etwas aus. Das bedeutet, dass Netzbetreiber ihre bereits vorhandenen UMTS-Standorte problemlos mit LTE-Komponenten ergänzen können. Das spart Kosten.

Probefahrt im Kleinbus

teltarif hatte Gelegenheit, in Stuttgart eine Probefahrt zu unternehmen. Auf der Rundstrecke um das Stuttgarter Werksgelände treten dramatische Pegelschwankungen auf und einmal riss die Internetverbindung ab, die Funkverbindung jedoch nicht. Zwei Funksender betreuen einmal einen Sektor und einmal zwei Sektoren, um schon jetzt die Handover-Szenarien innerhalb einer Sendestation und zu einer zweiten Station untersuchen und testen zu können. Während bei UMTS mit einem "Soft"-Handover kurzzeitig zwei Sender einen Teilnehmer zeitgleich versorgen können, schaltet LTE zu einem bestimmten Zeitpunkt von einem Sender auf den nächsten. Das "Testmobilgerät" war eine zeitschriftengroße Musterplatine des Handyspezialisten LG, die in einem nächsten Schritt auf die Größe eines USB-Sticks eingedampft werden wird.

Mehr zum denkbaren LTE-Start lesen Sie auf der dritten und letzten Seite.

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