Upload 2.0

Upload 2.0: Live Bilder aus dem Urlaub ins Internet stellen

Bilder via Handy oder Netbook auf Flickr, Picasa und Co. hochladen
Von Marleen Frontzeck-Hornke /

Eine Alternative zu Handy und Smartphone bietet die Eye-Fi-SD-Karte, die viele aktuelle Digitalkameras mit SD-Kartenslot WLAN-fähig macht. Dem Urlauber bleibt damit die teils lästige Übertragung der Fotos via Kartenleser oder Kabel zum eigenen Rechner erspart. Zudem bietet die Eye-Fi-SD-Karte die Möglichkeit, die aufgenommenen Bilder direkt auf speziellen Speicherplatz im Internet zu sichern und von dort aus automatisch zu bestimmten Bilder-Dienstleistern zu übertragen, wie zum Beispiel Flickr oder Picasa.

Bei der Eye-Fi-Karte handelt es sich um einen WLAN-Adapter, der in einer normalen SD-Karte integriert ist. Leider ist die Eye-Fi-SD-Karte ein echter "Stromfresser", fast viermal schneller sind die Akkus der Digitalkamera leer - daher gilt es, vorbeugend immer Ersatz-Akkus dabei zu haben oder die WLAN-Funktion nur zu verwenden, wenn sie wirklich benötigt wird.

Zum Start muss die SD-Karte über das Internet bei Eye-Fi anmelden und konfigurieren, dabei unter anderem auch die genutzten WLAN-Netze hinterlegen oder für eine Ad-Hoc-Nutzung freigeben. Bei dieser Einstellung nutzt die Eye-Fi-SD-Karte dann jedes verfügbare WLAN-Netz, um die Bilder an den Eye-Fi-Server zu übertragen. Verbindet man dann wiederum den eigenen PC oder das Notebook mit dem Internet, startet der Eye-Fi-Manager automatisch den Download der zuletzt von der Digitalkamera ins Internet übertragenen Bilder. Eye-Fi-SD-Karte macht Kamera WLAN-fähig Eye-Fi-SD-Karte macht Kamera WLAN-fähig
Bild: Eye-Fi

Leider ist dieses Zubehör noch nicht weltweit erhältlich, sondern vorerst nur in den USA, Japan, England, Frankreich und ab heute auch in Deutschland. Ebenso sind die Karten noch recht teuer, je nach Speicherplatz, weiterer Funktionen und Vertriebsweg liegen die Verkaufspreise bei umgerechnet 40 bis 150 Euro. Wer sich dennoch für eine Eye-Fi-Karte interessiert, kann diese beispielsweise über amazon.co.uk mit direktem Versand nach Deutschland erwerben oder innerhalb Deutschland über ausgewählte Eye-Fi-Partner. Weitere Produktdetails, Spezifikationen und Vertriebswege können direkt beim Hersteller [Link entfernt] nachgelesen werden.

Rechte und Datenschutz: Gefahren und Schwierigkeiten

Neben den schon genannten hohen Datenkosten und Roaming, die auf einen zukommen können, gibt es auch noch weitere Probleme und Schwierigkeiten, die mit dem Live-Bilder-Upload ins Internet auftreten können. Dazu gehören auch die Persönlichkeitsrechte, sprich das Recht am eigenen Bild. Wird hier eine Person gezielt fotografiert und diese steht im Mittelpunkt, hat die Person ein Recht darauf, dass das Bild nicht im Internet veröffentlicht wird, sofern die Person eindeutig identifizierbar ist. Das Anfertigen von Bildern ist nicht verboten, der Abgebildete kann aber zivilrechtlich die Vernichtung der Fotos verlangen.

Handelt es sich bei der Person allerdings um keinen Bild-"Mittelpunkt", also eher um ein zufälliges Beiwerk, greift das Recht am eigenen Bild nicht. Hier obliegt es dem Fotografen und dem Recht der öffentlichen Zugänglichmachung, das gemachte Foto zu veröffentlichen. Der Fotograph hat auch ein "Recht am eigenen Bild", das heißt, das Recht darauf, dass er eigene Bilder nutzen kann, jedoch andere Personen das Recht, das Bild zu verwenden käuflich erwerben müssen. Potenziell auftretenden Problemen kann der Fotograf allerdings auch aus dem Weg gehen, indem er vorher die Person fragt, ob er sie abbilden darf.

Die Kehrseite bildet der Schutz der Foto-Datei. Zum Beispiel soll die leicht bekleidete Freundin im Netz nicht weltweit sichtbar sein. Nutzer sollten daher genau überlegen, was im Netz gezeigt werden soll und was nicht. Im Zweifel kann sich der Nutzer bei seinen Bildern einen Account beim jeweiligen Foto-Dienst zulegen, der den Nutzerkreis beschränkt. Dies bietet aber keine komplette Sicherheit, sollte das Bild woanders auftauchen. Ein Wasserzeichen als Kopierschutz kann eine unbefugte Veröffentlichung im Internet zwar nicht gänzlich verhindern, aber zumindest den Urheber rechtlich absichern.

Der Nutzer kann sich aber so zumindest etwas absichern, indem er ein virtuelles Internet-Album mit Passwort und Account nutzt, auf dem Fremde keinen Zugriff haben. Bei Flickr kann dies beispielsweise über den Flickr-Uploader realisiert werden. Hier hat der Nutzer die Wahl, ob er die Bilder seinen Freunden, seiner Familie oder keinem anderen Flickr-User zeigen möchte.

Foto-Dienst ist nicht gleich Foto-Dienst

Das live Online-stellen von Urlaubsbildern kann durchaus ein Highlight für die Daheim-Gebliebenen sein, wenn sich der Nutzer den Gefahren, die bei der jeweiligen Technik oder den Foto-Diensten lauert, auch bewusst ist und entsprechend handelt. Generell sollte der jeweilige Nutzer sich bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) über die Rechte an den Bildern informieren, bevor er diese überhaupt ins Netz stellt.

Der Nutzer sollte auf das Angebot der jeweiligen Dienste achten: Während die Bilder bei Facebook und Flickr eher in komprimierter Version zur Verfügung stehen, kann man sich bei kostenpflichtigen Diensten wie Picasa und Fotocommunity.de gewiss sein, dass man die jeweilige Bild-Datei auch so, wie hochgeladen, zurückbekommt. Wer nur Schnappschüsse zeigen möchte, dem sollten die einfachen Dienste ausreichen. Vor dem Urlaub sollte der Urlauber auch nochmals genau überlegen, wie, wo und mit was die Bilder hochgeladen werden sollen und das jeweilige Zubehör nicht vergessen.

Bilder müssen geschützt werden: Daher sollten bestimmte Fotos auch im Internet nur in einem privaten Bereich abgelegt werden, welcher nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist - oder eben eine kommerzielle Variante für den Upload der Urlaubserlebnisse genutzt werden, die von vornherein mehr Sicherheitsfeatures bietet. Weiterhin gilt, dass egal ob Upload über Smartphone, Netbook oder Eye-Fi-Karte ein geeigneter Daten-Tarif bei der Mobilfunknutzung als Internetzugang gebucht wird oder gar im jeweiligen Land eine Prepaid-Karte gekauft wird, um nicht in die Kostenfalle zu tappen.

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