Themenspezial: Verbraucher & Service Probleme

teltarif hilft: Kein 1&1-Anschluss - trotzdem 129 Euro Gebühr

Ein Inter­essent bestellt DSL - doch es liegt gar keine Fest­netz-Leitung in der Wohnung. Muss er dann wirk­lich 129 Euro Storno-Gebühr bezahlen? teltarif.de musste einem Kunden von 1&1 helfen.
Von

Die Bestel­lung eines DSL-Anschlusses sollte eigent­lich bei allen Provi­dern ein stan­dar­disiertes Verfahren sein. Ein Sonder­fall könnte sein, wenn in der Wohnung gar keine TAE-Dose liegt. Norma­ler­weise sollte es dann zwei Möglich­keiten geben: Entweder beauf­tragt der Provider die Telekom mit der Verle­gung eines Anschlusses, damit der Provider diesen anschlie­ßend anmieten kann. Oder der Provider teilt mit, dass eine Schal­tung wegen des fehlenden Anschlusses nicht möglich ist - und die Sache ist damit beendet.

Bei einem teltarif.de-Leser verlief die Geschichte ganz anders - und plötz­lich wurde er deswegen von 1&1 auch noch zur Kasse gebeten. teltarif.de musste helfen.

Keine Schal­tung ohne Anschluss

Schaltung von DSL-Anschluss war nicht möglich Schaltung von DSL-Anschluss war nicht möglich
Bild: 1und1
Im Januar schrieb uns ein teltarif.de-Leser, er sei bereits Mobil­funk-Kunde bei 1&1. Er sei vor einem Jahr in eine neu sanierte Wohnung gezogen und habe dort bisher das in seinem Handy-Vertrag einge­schlos­sene unbe­grenzte Daten­volumen zum Surfen genutzt. Jetzt benö­tigte er aber doch DSL und entschloss sich dazu, es einmal mit seinem bishe­rigen Provider 1&1 zu probieren.

Der erste tele­foni­sche Kontakt sei "sehr positiv" gewesen, deswegen sei er auch bereit dazu gewesen, einen DSL-Anschluss zu bean­tragen. Der Schal­tungs­termin stand an, der Tech­niker war da, musste aber fest­stellen, dass keine Leitung liegt. Nach mehr­maligem Hin und Her mit dem Vermieter sagte der Tech­niker, er wolle sich darum kümmern und jemanden vorbei­schi­cken. Leider sei das nicht der Fall gewesen, sodass immer noch keine Leitung liegt.

Der Kunde dachte, er würde dann 1&1 einfach Bescheid sagen, wenn die Leitung verlegt ist. 1&1 stor­nierte dann aber plötz­lich den Tarif und berech­nete dem Kunden dafür einmalig 129 Euro. Trotz Wider­spruch wollte 1&1 den Betrag weiter haben. In einer darauf­fol­genden Mahnung berech­nete 1&1 dann sogar noch zusätz­lich eine Mahn­gebühr. Da wusste der Leser nicht mehr weiter und wandte sich an teltarif.de.

Plötz­lich über­raschend freund­liche E-Mail

Nachdem wir den Fall an 1&1 über­mit­telt hatten, erhielt der Kunde nach wenigen Tagen folgende plötz­lich sehr freund­liche E-Mail:

Vielen Dank für Ihre Nach­richt [...]. Unsere Pres­seab­tei­lung hat mich gebeten, Ihnen zu helfen. Ich habe Ihre Zeilen aufmerksam gelesen und nehme mir gerne die Zeit, Ihnen zu antworten. Für die Unan­nehm­lich­keiten und dass wir bisher keine Lösung zur Zwangs­stor­nie­rungs­gebühr für Sie gefunden haben, bitten wir um Entschul­digung. Wir bedauern, dass die Schal­tung nicht wie geplant vorge­nommen werden konnte. Grund­vor­aus­set­zung für die Bereit­stel­lung eines DSL-Anschlusses ist eine vorhan­dene Leitungs­ver­sor­gung.

Stellen Sie bitte sicher, dass die Grund­ver­sor­gung seitens der Telekom vorhanden ist. Als Mieter wenden Sie sich bitte an Ihren Vermieter/Eigen­tümer. Es endet hier die Zustän­dig­keit der Tele­fon­gesell­schaft und es beginnt der Verant­wor­tungs­bereich des Kunden. In Ihrem spezi­ellen Fall habe ich die Gebühr für Zwangs­stor­nie­rung vom 07.12.2022 über 129,95 Euro stor­niert. Zusätz­lich habe ich die Mahn- und Bear­bei­tungs­gebühren ausge­bucht [...].

Sobald die Leitung wieder funk­tio­niert oder herge­stellt ist, kann ein neuer Auftrag einge­stellt werden. Melden Sie sich bei Bedarf und antworten Sie dazu einfach auf diese E-Mail. Selbst­ver­ständ­lich begleite ich den Vorgang ab sofort für Sie. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich einfach an mich. Gerne bin ich Ihnen natür­lich weiterhin behilf­lich.

Von 1&1 erfuhren wir, was hinter den Kulissen noch zusätz­lich passiert war:
Vielen Dank, dass Sie uns die Gele­gen­heit zur Stel­lung­nahme geben. Gerne kümmern wir uns um das Anliegen von Herrn [...]. Wir haben den Vorgang geprüft und können Ihnen mitteilen, dass die seit Oktober 2022 reser­vierte Leitung durch den Netz­lie­feranten zwangs­stor­niert wurde. Das bedeutet, dass 1&1 für die Reser­vie­rung der DSL-Leitung in Vorleis­tung getreten ist. Den DSL-Auftrag von Herrn [...] haben wir stor­niert und eine Gebühr von 129,95 Euro berechnet.

Der Verant­wor­tungs­bereich für die Endlei­tung liegt hier beim Haus­eigen­tümer. Bitte verstehen Sie, dass hier auch eine Mitwir­kungs­pflicht von Herrn [...] zur Kommu­nika­tion mit dem Eigen­tümer besteht. Im Rahmen der Kulanz haben wir unseren Kunden infor­miert und die Gebühr von 129,95 Euro gutge­schrieben, sowie die Mahn- und Bear­bei­tungs­gebühr zu unseren Lasten stor­niert.

Dafür bedankte sich der Leser bei uns wie folgt:
Vielen, vielen lieben Dank, liebes teltarif.de-Team, ich bin euch sooo dankbar!! Bitte macht so weiter; ich hätte nicht gewusst, wie ich sonst hätte weiter kommen können... Ganz, ganz, ganz vielen lieben Dank!!!
Ein über o2 beauf­tragter Voda­fone-Kabel-Internet-Anschluss mit privat gekauftem Router konnte bei einem ukrai­nischen Flücht­ling wochen­lang nicht geschaltet werden. teltarif.de musste helfen.

Mehr zum Thema teltarif hilft