teltarif hilft: freenet wollte Gebühr für eSIM nicht erstatten
freenet und die hohe Gebühr für den eSIM-Tausch
Bild: freenet Mobilfunk
Die eSIM ist eine praktische Möglichkeit, das Mobilfunknetz in unterstützten Geräten ohne physische SIM-Karte zu nutzen. teltarif.de musste aber schon mehrfach darüber berichten, dass der eSIM-Tausch bei eher teuren Providern meist kostenlos durchgeführt wird, während günstigere Provider und Discounter dafür teils hohe Gebühren verlangen. Auch Gerichte mussten sich bereits mit der eSIM-Tausch-Gebühr beschäftigen.
Und wenn einem Kunden versprochen wird, dass ihm die eSIM-Tausch-Gebühr erlassen wird, dann sollte der Provider sich daran auch halten. Bei einem Kunden von freenet Mobilfunk (damals noch mobilcom-debitel genannt) klappte das aber nicht - und teltarif.de musste helfen.
Gebühr: Erstattung versprochen, dann abgelehnt
Mitte Juni schrieb uns ein langjähriger teltarif.de-Leser:
Ich habe einen Mobilvertrag im Telekom-Netz bei mobilcom-debitel inklusive eSIM-Profil, welches bisher auch funktionierte. Lediglich bei der Aktivierung gab es einen Fehler, welcher mir in Rechnung gestellt wurde, aber nur zur Hälfte berechnet wurde. Aus heiteren Himmel funktionierte meine eSIM nicht mehr, auch das Abscannen des bisherigen QR-Codes funktionierte nicht. Daraufhin habe ich bei MD angerufen, wo mir geraten wurde, ein neues Profil online zu bestellen, was ich auch tat. Gleichzeitig hatte die Dame erwähnt, dass dies 25 Euro kosten würde, ich aber nach Aktivierung mich melden soll, um eine Gutschrift dafür zu erhalten.Dieses Anliegen gaben wir gerne im Namen des Kunden an freenet weiter und wiesen dabei auch auf das oben erwähnte Gerichtsurteil gegen Drillisch hin. freenet und die hohe Gebühr für den eSIM-TauschMeine Reklamation wurde am 10.06. aufgenommen, und bereits heute bekam ich das angehängte Schreiben, dass dies abgelehnt wird, da ich online das Profil bestellt habe und die Kosten ersichtlich waren. Ich hätte eigentlich bei der Bestellung stutzig werden sollen, weil ich das noch aus meiner Zeit bei der Telekom kenne, dass nachträglich kaum was erstattet wird, nur schriftlich zählt. Ich sehe keine Schuld meinerseits und möchte deshalb den Bereitstellungspreis von 25 Euro aufgrund eines inkompetenten Telefonsupports ungern zahlen [...]
Bild: freenet Mobilfunk
freenet erlässt Gebühr "aus Kulanz"
Wenige Tage später meldete sich freenet bei uns und schrieb zu dem Fall:
Vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir haben den Fall intern prüfen lassen und können Ihnen Folgendes mitteilen: Die eSIM wurde am 06.06.2022 um 12:07 Uhr über das Online-Portal bestellt. Auf die Kosten wird ausdrücklich hingewiesen. Dass es vorab ein Gespräch zur eSIM und deren Kostenerstattung gab, können wir nicht bestätigen. Das von Ihnen angeführte Urteil [gegen Drillisch, s. o.] ist auf den Fall [dieses Kunden] nicht anwendbar. Zudem handelt es sich lediglich um eine Einzelfallentscheidung eines anderen Anbieters, welche aus prozessökonomischen Gründen getroffen wurde.Ende Juni konnte der Kunde dann schließlich bestätigen, dass die entsprechende Gutschrift bei ihm eingetroffen war. Bei unserer Redaktion bedankt er sich wie folgt:Es entzieht sich unserer Kenntnis, aus welchem Grund die eSIM unseres Kunden plötzlich nicht mehr funktionierte. Wir haben uns nunmehr im Sinne der Kulanz, jedoch ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, dazu entschlossen, den Betrag in Höhe von 25,95 Euro gutzuschreiben. Gleichzeitig weisen wir jedoch darauf hin, dass es sich hierbei um eine einmalige Kulanz handelt.
Gleichzeitig möchte ich mich vielmals für Ihre umgehende und erfolgreiche Mithilfe bedanken; dass das so einfach und schnell geht, hätte ich nicht gedacht. Da ich fast 10 Jahre bei der Telekom im Vertrieb war, kennt man eigentlich die Praktiken von mobilcom-debitel, aber dass man so abgefertigt wird, von wegen "Du bist schuld, lieber Kunde", obwohl man das nicht ist und auf meinen Einwand Null eingeht, ist nur anstrengend. Aber dank Ihnen ist das nun erledigt, nochmals vielen Dank.freenet hat Tarife in mehreren Netzen und kann bei einem Netzausfall daher "auf Kulanz" einen Wechsel in ein anderes Netz anbieten. Aber ist das lukrativ - bei einer dann vierfach höheren Grundgebühr? teltarif.de musste auch in einem derartigen Fall helfen.