Huawei: Trump will Lösung über Handelsabkommen
Trump will den Streit um Huawei in das Handelsabkommen mit China einbeziehen
Bild: picture alliance/Ng Han Guan/AP/dpa
US-Präsident Donald Trump hat in Aussicht
gestellt, den Streit um den Telekomausrüster Huawei in den
Handelsgesprächen mit China zu lösen. "Ich kann mir vorstellen, dass
Huawei in irgendeine Form eines Handelsabkommens einbezogen wird",
sagte Trump vor dem Weißen Haus in
Washington. Auf Nachfragen von Reportern nannte Trump allerdings
keine Details, wie ein solcher Deal aussehen könnte. Er betonte
lediglich, dass jede Vereinbarung "sehr gut für uns aussehen würde,
das kann ich Ihnen sagen".
Huawei "sehr gefährlich"
Trump will den Streit um Huawei in das Handelsabkommen mit China einbeziehen
Bild: picture alliance/Ng Han Guan/AP/dpa
Die USA hatten Huawei vergangene Woche auf eine schwarze Liste von
Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern
strengen Kontrollen unterliegen. Trump begründete seine Schritte mit
Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Gestern
wiederholte der US-Präsident die pauschalen Anschuldigungen. Huawei sei "sehr
gefährlich".
Da die US-Regierung die Vorwürfe gegen den chinesischen Technologiekonzern bislang nicht konkret belegt hat, hatten viele Experten die Sanktionen schon vor den aktuellen Trump-Äußerungen im Kontext des Handelskonfliktes zwischen den USA und China gesehen.
Technikverkauf an Huawei nur noch mit Lizenz
Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Die chinesische Regierung beklagte sich gestern über eine "wirtschaftlicher Schikane" seitens der USA. US-Außenminister Mike Pompeo warf Huawei-Chef Ren Zhengfei daraufhin vor, über die Verbindungen des Konzerns zur chinesischen Regierung und der kommunistischen Partei Chinas zu lügen.
Bislang ist noch völlig offen, ob und wie es zu einer Einigung im Handelskonflikt mit China kommen kann. Trump steht innenpolitisch unter Druck, weil die Sanktionen auch die US-Wirtschaft und vor allem die Agrarindustrie negativ beeinflussen. Trump könnte mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping auf dem G20-Gipfel in Japan Ende Juni versuchen, einen Durchbruch zu erzielen.
Trumps Statement im Video:
Unterdessen werden die Folgen des US-Konflikts für Huawei immer dramatischer. Wie wir bereits berichtet haben, hat auch ARM die Zusammenarbeit aufgekündigt und die ersten Netzbetreiber stoppen den Verkauf von Huawei-Geräten.