Einschränkung

Corona-App nicht auf alten Smartphones: Das ist der Grund

Die Corona-App soll bei der Bekämp­fung der Pandemie helfen - doch auf rund zwei Milli­arden Geräten welt­weit wird sie gar nicht laufen. Wir erläu­tern den tech­ni­schen Hinter­grund.
Von dpa /

Nicht jeder Smartphone-Besitzer wird die Corona-App nutzen können. Nicht jeder Smartphone-Besitzer wird die Corona-App nutzen können.
Bild: dpa
Das tech­ni­sche Konzept von Google und Apple für eine Corona-Warn-App kann nach Einschät­zung von Bran­chen­ex­perten auf vielen älteren Smart­phone-Modellen nicht umge­setzt werden.

Die Funk-Technik "Blue­tooth Low Energy" werde von rund zwei Milli­arden Geräten welt­weit nicht unter­stützt, sagte Neil Shah, Analyst beim Markt­for­schungs­un­ter­nehmen Coun­ter­point Rese­arch, der "Finan­cial Times" (Montags-Ausgabe). Auf jedem vierten Smart­phone funk­tio­niert demnach die moderne Blue­tooth-Vari­ante nicht. Hinzu kommt, dass viele Menschen nur ein einfa­ches Handy haben oder gar kein Mobil­te­lefon.

Haupt­säch­lich ärmere und ältere Menschen betroffen

Nicht jeder Smartphone-Besitzer wird die Corona-App nutzen können. Nicht jeder Smartphone-Besitzer wird die Corona-App nutzen können.
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"Die grund­le­genden tech­no­lo­gi­schen Einschrän­kungen liegen in der Tatsache begründet, dass immer noch etliche Tele­fone in Gebrauch sind, die nicht über die notwen­dige Blue­tooth-Vari­ante oder das neueste Betriebs­system verfügen", sagte Ben Wood, Analyst beim Markt­for­schungs­un­ter­nehmen CCS Insight. Betroffen wären über­durch­schnitt­lich viele ärmere und ältere Menschen, die kein aktu­elles Smart­phone haben - und die auch zu den am stärksten von Covid-19 bedrohten Bevöl­ke­rungs­gruppen gehören.

"Wenn Sie zu einer benach­tei­ligten Gruppe gehören und ein altes Gerät oder ein Telefon nur mit Grund­funk­tionen besitzen, werden Ihnen die Vorteile, die diese App poten­ziell bieten könnte, entgehen", sagte Wood. Die Funk­technik "Blue­tooth Low Energy" soll verwendet werden, um die Nähe zwischen zwei Geräten zu erkennen. Damit soll ein Konzept ermög­licht werden, um mögliche Infek­tionen mit dem Coro­na­virus zu erkennen und Infek­ti­ons­ketten zu unter­binden.

Bundes­ge­sund­heits­mi­nister Jens Spahn hatte vergan­gene Woche ange­kün­digt, dass sich der Start der Corona-Warn-App verzö­gern wird. "Aus heutiger Sicht sind es eher vier Wochen als zwei Wochen, bis wir tatsäch­lich dann eine haben, die auch alle Anfor­de­rungen voll erfüllt", sagte der CDU-Poli­tiker.

In Singapur ist TraceTogether schon live und hilft bei der Eindäm­mung des Virus.

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