Beschlossen

Offiziell: Verbraucherschützer Müller wird Chef der BNetzA

Schon länger ist bekannt, dass der Chef des Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­bands, Klaus Müller, an die Spitze der Bundes­netz­agentur rücken soll. Jetzt hat das Bundes­kabi­nett zuge­stimmt. Am 1. März soll es losgehen.
Von mit Material von dpa

Schon länger ist bekannt, dass der bishe­rige Chef des Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­bands (vzbv), Klaus Müller, an die Spitze der der Bundes­netz­agentur rücken soll.Jetzt hat die Bundes­regie­rung grünes Licht für den Wechsel gegeben. Das Regie­rungs­kabi­nett stimmte heute dem Vorschlag zu, dass der 51-Jährige neuer Präsi­dent der Regu­lie­rungs­behörde wird. Das teilte das Bundes­wirt­schafts­minis­terium heute in Berlin mit. Auch in seiner neuen Position als Präsident der Bundesnetzagentur wird Klaus Müller Verbraucherschutz-Themen bearbeiten. Auch in seiner neuen Position als Präsident der Bundesnetzagentur wird Klaus Müller Verbraucherschutz-Themen bearbeiten.
Foto: Picture Alliance/dpa
Bevor Klaus Müller offi­ziell auf dem Chef­sessel der einfluss­rei­chen Bonner Behörde Platz nehmen darf, fehlt ihm noch die offi­zielle Ernen­nung durch den Bundes­prä­sidenten - das gilt aber als reine Formalie.

Müller folgt Homann

Müller folgt auf den 69-jährigen Jochen Homann, der nach zehn Jahren im Amt in den Ruhe­stand tritt. Homann hatte als eine seiner letzten Amts­hand­lungen die Tech­nische Richt­linie für Alar­mie­rung per Cell-Broad­cast vorge­stellt.

Wichtig für die Ener­gie­wende

Wirt­schafts­minister Robert Habeck (Grüne) betonte, die Bundes­netz­agentur sei "eine ganz wich­tige Regu­lie­rungs­behörde für die Umset­zung der Ener­gie­wende, sei es beim Netz­ausbau oder bei der Netz­regu­lie­rung»" Auf solche Aufgaben sei Müller als erfah­rener Behör­den­leiter, Poli­tiker und Verbrau­cher­schützer bestens vorbe­reitet. Bekannt­lich ist die Bundes­netz­agentur nicht nur für Funk­fre­quenzen und Telefon-Tarife, sondern auch für Post, Eisen­bahnen und Energie zuständig.

Was machte Müller bisher?

Klaus Müller (Grüne) war bereits von 2000 bis 2005 Umwelt­minister in Schleswig-Holstein gewesen, 2006 wech­selte er zur Verbrau­cher­zen­trale NRW. Ab 2014 war er Vorstand des Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­bandes (vzbv) und damit gewis­ser­maßen der oberste Verbrau­cher­schützer Deutsch­lands.

Die Bundes­netz­agentur fällt als Regu­lie­rungs­behörde wegwei­sende Entschei­dungen zu Strom-Auto­bahnen, Gas-Pipe­lines und anderen Berei­chen. Sie hat fast 3000 Beschäf­tigte an rund 50 Stand­orten. Die Behörde ist auch für die Vergabe von Mobil­funk-Frequenzen zuständig, die bishe­rigen Auktionen brachten dem Staat Milli­arden ein.

Zuständig für Verbrau­cher­themen

Für Verbrau­cher spielt sie eben­falls eine Rolle, etwa bei der Fest­legung einer Mindest­geschwin­dig­keit für Inter­net­anschlüsse oder als Anlauf­stelle für Beschwerden über Post- und Paket­dienst­leister.

Als Verbrau­cher­schutz-Sprach­rohr hatte Müller in der Vergan­gen­heit Forde­rungen vertreten, die mitunter recht weit entfernt waren von der regu­lato­rischen Wirk­lich­keit. Man darf gespannt sein, welche er davon in seinem neuen Amt umsetzen kann. Müller wird sein Amt am 1. März antreten.

Müllers Amts­vor­gänger Homann hat die Tech­nische Richt­linie für Warnungen vorge­stellt.

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