Berichte

Ex-Daimler-Manager greift nach BenQ Mobile

Nach Medienberichten könnte es eine neue Handymarke geben
Von AFP / dpa / Thorsten Neuhetzki

Zu den Mitgliedern einer deutsch-amerikanischen Investorengruppe, die Interesse an der Übernahme der insolventen Handyfirma BenQ Mobile anmeldet haben, gehört der ehemalige Leiter der IT-Abteilung von Daimler-Benz, Hansjörg Beha. Das berichtet der Spiegel. Der EDV-Experte war dem Bericht zufolge bereits Anfang der neunziger Jahre bei dem Autobauer ausgeschieden und heuerte dann bei dem an der New Yorker Börse gelisteten Software-Dienstleister LHS an, den er bis 1999 mit dem Juristen Wolf Gaede führte.

Beha und Gaede halten heute gemeinsam mit befreundeten Investoren Beteiligungen an zahlreichen kleineren Firmen in der IT-Branche, darunter den Software-Unternehmen Caatoosee und matrix42, wie der Spiegel weiter berichtet. Experten hegen demnach allerdings Zweifel, ob die Gruppe um Beha ernsthafte Chancen hat, den Zuschlag für die Siemens-Altlast zubekommen.

Investor fordert kostenlose Arbeitskräfte

Das Investoren-Konsortium fordert nach einem Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) für eine Fortführung des Betriebs die kostenlose Beschäftigung von ehemaligen BenQ-Mitarbeitern, die in eine Qualifizierungsgesellschaft gewechselt sind. Das erfuhr die WAZ aus unternehmensnahen Kreisen.

Laut dem Bericht sollen rund 800 frühere BenQ-Mitarbeiter für mehrere Monate an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, ohne dass der neue Eigentümer zahlen müsste. Hintergrund ist, dass die Mitarbeiter der Transfergesellschaft bereits aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit sowie von Siemens 84 Prozent ihres früheren Lohns erhalten. Nach Auskunft der IG Metall müsste aber eine solche Vermittlung zu einem neuen Arbeitgeber - etwa im Rahmen eines Praktikumsplatzes - mit einer Qualifizierung für eine neue Erwerbstätigkeit einhergehen.

Neuer Investor, neue Marke?

Zudem wollen die Investoren die Namensrechte weiter nutzen, die der taiwanische Konzern BenQ hält. Anderen Medienberichten zufolge ist aber auch eine neue Marke im Gespräch. Einem Bericht der Neue Ruhr Zeitung unter Berufung auf die Münchner Anwaltskanzlei des Insolvenzverwalters zufolge plane die Investorengruppe die Entwicklung einer neuen Handy-Marke.

Weitere Meldungen zum Aus von BenQ Mobile