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Rettungsversuche für BenQ Mobile dauern an

Frist läuft am Sonntag ab
Von dpa / Ralf Trautmann

Die Rettungsversuche für den insolventen Handy-Hersteller BenQ Mobile mit seinen mehr als 1 000 Beschäftigten dauern an. Es liege allerdings noch kein realistisches Angebot seitens eines potenziellen Investors auf dem Tisch, sagte heute eine Sprecherin des vorläufigen Insolvenzverwalters Martin Prager. Zwar werde es in dieser Woche noch Gespräche geben, doch ob diese zu einem erfolgreichen Ende geführt würden, sei offen.

Wenn es nötig sein sollte, werde bis zum Ablauf der Frist an diesem Sonntag um 24 Uhr mit einem möglichen Investor verhandelt. Wird bis dahin keine Lösung gefunden, muss der Betrieb geschlossen werden, da am 1. Januar 2007 das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Dann darf das Unternehmen keine roten Zahlen mehr schreiben, was angesichts hoher Material- und Personalkosten sowie eines weiteren Umsatzeinbruchs unrealistisch ist.

Auf einer Betriebsversammlung vor wenigen Wochen hatte Prager gesagt, die Chancen auf eine Rettung lägen bei maximal 50 Prozent. Er verhandelt vor allem mit einem Finanzinvestor, der an einer Übernahme interessiert ist. Der Interessent hat sich die Bücher von BenQ Mobile bereits angeschaut.

BenQ Mobile als ehemalige Handy-Sparte von Siemens hatte Insolvenz anmelden müssen, nachdem die taiwanesische Mutter BenQ dem Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatte. Zwei Drittel der 3 000 Beschäftigten verloren dadurch ihre Jobs, die restlichen bangen noch um ihre Zukunft. Wie viele von ihnen im Falle eines Einstiegs von Investoren übernommen würden, ist unklar.

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