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Umsatzeinbrüche: Handyhersteller BenQ Mobile droht Schließung

Chancen auf Rettung sinken
Von dpa / Marie-Anne Winter

Nach Umsatzeinbrüchen rückt eine mögliche Schließung des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile in Deutschland näher. Wenn bis zum Jahreswechsel keine Einigung mit einem Investor zustande komme, müsse das Unternehmen dicht gemacht werden, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Prager heute auf einer Betriebsversammlung in München. Die Chancen auf eine Rettung liegen nach seiner Einschätzung bei maximal 50 Prozent. Prager informierte die Beschäftigten daher auch über die Möglichkeiten, ab 1. Januar in eine Auffanggesellschaft zu wechseln.

Prager rechnet in diesem Quartal mit einem Umsatz von etwa 50 Millionen Euro - vor der Pleite Ende September ursprünglich geplant gewesen waren 400 Millionen Euro. Solche Einbrüche seien für ein Unternehmen nicht ungewöhnlich, betonte eine Sprecherin Pragers. Allerdings zeige der Geschäftsverlauf, wie dringend eine Lösung gefunden werden müsse.

Der vorläufige Insolvenzverwalter verhandelt derzeit vor allem mit einem Finanzinvestor, der an einer Übernahme interessiert ist. Der Interessent hat sich die Bücher von BenQ Mobile bereits angeschaut. Bisher konnte aber noch kein Abschluss erzielt werden.

BenQ Mobile ist die ehemalige Handysparte von Siemens. Ende September musste die deutsche BenQ Mobile mit gut 3 000 Mitarbeitern Insolvenzantrag stellen, nach dem der taiwanesische BenQ-Konzern den Geldhahn zugedreht hatte. Prager beschäftigt derzeit noch gut 1 100 Mitarbeiter. Am 1. Januar sollen zwei Beschäftigungsgesellschaften an den Start gehen, diese werden maßgeblich von Siemens mitfinanziert.

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