ehrgeizig

Kaufinteressent für BenQ Mobile will ab 2008 Gewinne schreiben

Edelhandys sollen Marke retten
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die Kaufinteressenten für die insolvente BenQ Mobile Deutschland haben ihre Absichten konkretisiert. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf den Businessplan vorab berichtete, will das Team um Ex-Daimler-Manager Hansjörg Beha und Ex-Apple-Chef Gilbert Amelio 2007 vier Millionen Handys und 2008 acht Millionen Geräte fertigen. Für dieses Jahr peile das Duo eine schwarze Null und für nächstes Jahr zehn Millionen Euro Gewinn an. Beha sagte dem Magazin: "Wir setzen auf hochwertige Handys der E- und der S-Klasse."

Strittig sind bei dem Angebot aber noch Kaufpreis und Finanzierung. "Hinter uns steht eine große Bank, der Kapitalnachweis ist erbracht", sagte Beha. Er forderte eine 100-Millionen-Euro-Bürgschaft, die das Land Nordrhein-Westfalen ihm im November zugesagt habe. Das Land verspreche aber nur 20 Millionen, um nicht gegen EU-Recht zu verstoßen. Beha sagte: "Das ist nicht mein Problem."

Der Insolvenzverwalter der früheren Siemens-Handysparte, Martin Prager, hatte am Dienstag nach einem Treffen des Gläubigerausschusses gesagt, es fehle bei dem Angebot ein glaubwürdiges Konzept. Auch hätten die deutsch-amerikanische Investorengruppe sowie ein weiterer möglicher Investor keinen angemessenen Kaufpreis und keinen konkreten Nachweis für eine Finanzierung unterbreitet.

Derweil belastet die Pleite des Handy-Herstellers BenQ Mobile auch das Geschäft der BenQ Deutschland. Der Umsatz sei im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um zehn bis 15 Prozent gesunken, sagte der Deutschland-Chef von BenQ, Michael Grote, der Düsseldorfer "Wirtschaftswoche" laut Vorabbericht. Grote vertreibt mit 55 Mitarbeitern die Informationstechnologie-Palette des Konzerns aus Taiwan in Deutschland - vor allem Monitore, Displays, Notebooks. Doch seit der Pleite von BenQ Mobile sei der Ruf ruiniert. Zwischen Mobilfunk und IT werde nicht unterschieden, klagte Grote.

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