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Rundfunkbeitrag: ARD droht mit Einschnitten im Programm

Das Bundes­ver­fas­sungs­gericht entscheidet mögli­cher­weise noch in diesem Jahr über die Erhö­hung des Rund­funk­beitrags. Kommt diese nicht, droht die ARD mit Einschnitten im Programm.
Von mit Material von dpa

Die ARD droht mit Programm-Einschnitten, sollte der Rundfunkbeitrag nicht erhöht werden Die ARD droht mit Programm-Einschnitten, sollte der Rundfunkbeitrag nicht erhöht werden
Screenshot: Michael Fuhr
Die ARD-Anstalten wollen noch in diesem Jahr die Klage zum Rund­funk­bei­trag beim Bundes­ver­fas­sungs­gericht einrei­chen. Das kündigte der ARD-Vorsit­zende Tom Buhrow am gest­rigen Mitt­woch an.

Neben ARD und ZDF will sich nun auch das Deutsch­land­radio dem Gang der Öffent­lich-Recht­lichen nach Karls­ruhe anschließen. Ein Spre­cher des Deutsch­land­radios erklärte, der Sender werde in Karls­ruhe einen Eilan­trag stellen.

Entschei­dung noch in diesem Jahr?

Die ARD droht mit Programm-Einschnitten, sollte der Rundfunkbeitrag nicht erhöht werden Die ARD droht mit Programm-Einschnitten, sollte der Rundfunkbeitrag nicht erhöht werden
Screenshot: Michael Fuhr
Damit entscheidet das Bundes­ver­fas­sungs­gericht mögli­cher­weise noch in diesem Jahr über den Rund­funk­bei­trag. Mögli­cher­weise ist damit die Beitrags­erhö­hung noch nicht vom Tisch.

Wenn die Beitrags­erhö­hung von monat­lich 86 Cent für jeden Haus­halt zum 1. Januar nicht kommen sollte, geht die ARD davon aus, dass Einschnitte beim Programm nötig werden. "Eines ist klar: Wir haben mit vielen Reformen, Kürzungen und Spar­maß­nahmen im Großen und Ganzen ausge­schöpft, was man hinter den Kulissen tun kann", sagte Buhrow der Nach­rich­ten­agentur dpa. "Wir sind jetzt an einem Punkt: Wenn die von der zustän­digen Kommis­sion KEF errech­nete Beitrags­anpas­sung nicht kommt, wird man es im Programm deut­lich sehen und hören."

SR, Radio Bremen und hr hart betroffen

Betroffen wären alle Sender, so Buhrow, der auch WDR-Inten­dant ist: "Die beiden kleinsten Anstalten, Saar­län­discher Rund­funk und Radio Bremen, und dann auch der Hessi­sche Rund­funk würden in beson­dere Verdrü­ckung kommen. Dann kann man auch von Not spre­chen", sagte Buhrow weiter.

Im März hatten die Minister­prä­sidenten der Erhö­hung noch geschlossen zuge­stimmt. Die Regierungs­chefs folgten damit einer Empfeh­lung der Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs der Rund­funk­anstalten (KEF). Diese hatte bei den Sendern eine Finanz­lücke von gut 1,5 Milli­arden Euro ausge­macht und daher eine Anhe­bung des Rund­funk­beitrags gefor­dert. Sachsen-Anhalts Minister­prä­sident Reiner Hase­loff von der CDU hat die Regie­rungs­vor­lage für den Landtag zum Rund­funk­staats­ver­trag aller­dings in dieser Woche zurück­gezogen.

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