Umfrage

Sechs Länder sagen "Nein" zu höherem Rundfunkbeitrag

Im April haben ARD, ZDF und Deutsch­land­radio ihren Finanz­bedarf bei der KEF ange­meldet. Im Raum steht eine Erhö­hung auf knapp unter 20 Euro. Laut einer Umfrage lehnen das sechs Länder ab.
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Im April haben ARD, ZDF und Deutsch­land­radio ihren Finanz­bedarf bei der Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs der Landes­rund­funk­anstalten (KEF) ange­meldet. Im Raum steht eine deut­liche Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags auf rund 20 Euro. Sechs Länder sagen dazu jedoch nun "Nein". Wie die Frank­furter Allge­meine Zeitung (FAZ) berichtet, hätten sich in einer Umfrage des Evan­geli­schen Pres­sedienstes (epd) Bayern, Bran­den­burg, Meck­len­burg-Vorpom­mern, Nieder­sachsen, Nord­rhein-West­falen und Sachsen-Anhalt gegen eine Erhö­hung ausge­spro­chen.

Einspa­rungen bei Unter­hal­tungs­for­maten gefor­dert

Der Rundfunkbeitrag liegt derzeit bei 18,36 Euro im Monat Der Rundfunkbeitrag liegt derzeit bei 18,36 Euro im Monat
Bild: dpa
Laut FAZ habe der sachsen-anhal­tische Minis­ter­prä­sident Reiner Haseloff (CDU) wieder­holt öffent­lich erklärt, er lehne einen höheren Rund­funk­bei­trag ab, und habe Einspa­rungen bei den Sendern insbe­son­dere bei Unter­hal­tungs­ange­boten gefor­dert.

Auch der nord­rhein-west­fäli­sche Medi­enmi­nister Natha­nael Liminski (CDU) habe sich gegen eine Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags ausge­spro­chen: "Ich kämpfe dafür, dass der Rund­funk­bei­trag stabil bleibt." Ein pflicht­finan­ziertes System sei ange­sichts eines immer viel­fäl­tigeren Medi­enan­gebots zuneh­mend unter Recht­fer­tigungs­druck, und die Akzep­tanz entscheide sich für viele Beitrags­zahler auch ganz wesent­lich über den Preis.

Zudem teilte auch die nieder­säch­sische Landes­regie­rung mit, sie habe bereits mehr­fach zum Ausdruck gebracht, dass vor dem Hinter­grund der aktuell laufenden Reform­debatten zwischen den Ländern und den öffent­lich-recht­lichen Rund­funk­anstalten "eine Beitrags­erhö­hung zu Beginn der Periode 2025–2028 nicht geboten erscheint". Die Anstalten müssten zunächst ihre internen Struk­turen auf den Prüf­stand stellen.

Die öffent­lich-recht­lichen Sender gehen von Teue­rungs­raten zwischen 2,16 und 2,71 Prozent aus. Aller­dings beein­flussen auch diverse Skan­dale wie die Vorwürfe der Geld­ver­schwen­dung unter der früheren Spitze beim Rund­funk Berlin-Bran­den­burg (RBB) die Debatte.

In einem anderen Beitrag geht es darum, wie man richtig reagiert, wenn die Melde­daten zum Rund­funk­bei­trag nicht korrekt abge­gli­chen wurden.

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