Rundfunkbeitrag

Sachsen-Anhalt kippt Erhöhung des Rundfunkbeitrags

Über den Medi­enstaats­ver­trag soll im Landtag von Sachsen-Anhalt nicht abge­stimmt werden. Minis­ter­prä­sident Reiner Hase­loff zieht statt­dessen den Vertrag zur Erhö­hung des Rund­funk­bei­trages zurück. Damit ist die Anhe­bung um 86 Cent zunächst gestoppt.
Von

Der Rundfunkbeitrag steigt zunächst nicht Der Rundfunkbeitrag steigt zunächst nicht
Bild: Image licensed by Ingram Image
Die geplante Erhö­hung des Rund­funk­beitrags in Deutsch­land um 86 Cent zum 1. Januar ist vom Tisch. Sachsen-Anhalts Minis­ter­prä­sident Reiner Hase­loff (CDU) zieht nach Infor­mationen des Mittel­deut­schen Rund­funks (MDR) den Vertrag zur Erhö­hung des Rund­funk­bei­trages zurück. Damit wird im Landtag von Sachsen-Anhalt nicht über den Medi­enän­derungs­staats­ver­trag abge­stimmt.

Koali­tion drohte zu schei­tern

Der Rundfunkbeitrag steigt zunächst nicht Der Rundfunkbeitrag steigt zunächst nicht
Bild: Image licensed by Ingram Image
Die Koali­tions­partner der CDU, SPD und Grüne, tragen diesen Kompro­miss laut MDR-Infor­mationen offenbar mit. Hase­loff teilte in einer Erklä­rung mit, mit dieser Lösung gehe "die Koali­tion gefes­tigt aus der Krise hervor und wird ihre Arbeit zum Wohle des Landes bis zum Ende der Legis­latur­periode fort­setzen".

Nach Infor­mationen des MDR wollen die CDU-Koali­tions­partner SPD und Grüne bis zum Ende der Legis­latur­periode im kommenden Sommer an der soge­nannten "Kenia-Koali­tion" fest­halten. Dies sei staats­bür­ger­liche Verant­wor­tung, hieß es aus Koali­tions­kreisen.

MDR: Klage vor dem Bundes­ver­fas­sungs­gericht

Über die Diskus­sion um den Rund­funk­bei­trag war ein Streit in der Regie­rungs­koali­tion von Sachsen-Anhalt entbrannt. SPD und Grüne wollten der Erhö­hung zustimmen, die CDU blieb bei ihrem Nein und hätte die Erhö­hung mit den Stimmen der AfD im Landtag kippen können.

Sollte der Rund­funk­bei­trag nicht ange­hoben werden, hat MDR-Inten­dantin Karola Wille eine Klage vor dem Bundes­ver­fas­sungs­gericht ange­kün­digt. Dies könnte jetzt passieren.

Im März hatten die Minis­ter­prä­sidenten der Erhö­hung noch geschlossen zuge­stimmt. Die Regierungs­chefs folgten damit einer Empfeh­lung der Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs der Rund­funk­anstalten (KEF). Diese hatte bei den Sendern eine Finanz­lücke von gut 1,5 Milli­arden Euro ausge­macht und daher eine Anhe­bung des Rund­funk­beitrags gefor­dert.

Mehr zum Thema Rundfunkbeitrag