Positionierung

BMWi: Telekom darf bei VDSL Vectoring nicht mauern

Telekom soll fairen und diskriminierungsfreien Zugang anbieten
Aus Berlin berichtet Marc Kessler

Hans-Joachim Otto spricht über VDSL-Vectoring Hans-Joachim Otto spricht über VDSL Vectoring
Bild: BMWi, Photosani Fotolia, Montage: teltarif.de
Das Bundes­wirtschafts­ministerium (BMWi) hat die Deutsche Telekom dazu aufgefordert, ihren Mitbewerbern VDSL Vectoring per diskriminierungs­freiem Zugang anzubieten. "Wenn man Vectoring richtig macht, profitieren alle Markt­teilnehmer. Es kann nicht sein, dass die Deutsche Telekom hier mauert", sagte Hans-Joachim Otto, Staatssekretär im Wirtschafts­ministerium, auf der Jahrestagung des Bundesverbands Breitband­kommunikation (BREKO) in Berlin.

Drohung an die Telekom - BMWi setzt aber auf "vernünftige Lösung"

Hans-Joachim Otto spricht über VDSL-Vectoring Hans-Joachim Otto spricht über VDSL Vectoring
Bild: BMWi, Photosani Fotolia, Montage: teltarif.de
Halte sich die Telekom nicht an das Prinzip eines fairen und diskri­minierungs­freien Wettbewerbs, werde man sich einschalten, kündigte Otto an. Er vertraue allerdings darauf, dass die Bundesnetzagentur (BNetzA) dieses Problem "in vernünftiger Weise regulieren" werde. Vectoring erhöhe einerseits die Bandbreiten und ermögliche andererseits VDSL für einen größeren Teil der Bevölkerung.

BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers übte hier den Schulterschluss mit Otto. Das Motto seines Verbands sei: "Mit Vectoring den Breitbandausbau gemeinsam vorantreiben."

Telekom will mit VDSL Vectoring offenbar Kasse machen

Am vergangenen Wochenende hatte das Nachrichten­magazin Focus berichtet, die Telekom strebe eine deutlich höhere Leitungsmiete im Falle von VDSL Vectoring an. Statt einer Leitungsmiete von 7,17 Euro (netto) könnten dann bis zu 20 Euro fällig werden. Zudem will die Telekom die alleinige Hoheit über die Leitungen, wodurch Wettbewerber vom Zugang zum Telekom-Netz ausgeschlossen wären - hiergegen laufen Branchenverbände wie VATM, BREKO oder BUGLAS Sturm. Sie müssten dann auf das (möglicherweise teure) Vorleistungsprodukt der Telekom zurückgreifen.

Otto: Keine Glasfaser für das Forsthaus Falkenau

In puncto Breitband­ausbau betonte Hans-Joachim Otto, die Bundesregierung halte an ihren Breitbandzielen (mindestens 50 MBit/s für 75 Prozent der Bevölkerung bis 2014, flächendeckend bis 2018) fest. "Der Breitbandausbau ist eines der großen Themen, das uns umtreibt", sagte der Politiker - und unterstrich: "Ein Viertel des Wachstums der deutschen Wirtschaft basiert auf ITK."

Beim Breitband­ausbau setze man allerdings auf einen Technologie-Mix aus kabelgebundenen Breitband-Lösungen und Alternativen wie LTE oder Internet via Satellit. "Ich kann dem Forsthaus Falkenau nicht versprechen, dass es FTTH bekommt."

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